Spaziergang im Januar 2023

An der Nusshecke – eine urige Baumgestalt – was für ein Fabelwesen stellt der Baum dar?

Wer ein bisschen genauer hinguckt, kann auch im Januar beim Spazierengehen eine Menge entdecken, Das Judasohr – ein Pilz = Auricularia auricula-judae wächst zwar ganzjährig und bevorzugt auf morschem Holunder, aber am besten sieht man ihn im Winter. Bei Trockenheit schrumpft er, sobald es regnet, quillt er auf und ändert die Farbe ins Violette. Er ist essbar und ein richtiger Anfängerpilz, denn man kann ihn nicht verwechseln. Er ist verwandt mit Auricularia polytricha, auch als Mu-Err Pilz aus der chinesischen Küche bekannt.
Gesehen auf einer Streuobstwiese am Hainaer Berg.


Siehe auch: dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/2017-judasohr

Warum heißt der Pilz Judasohr?
Angeblich hat sich der Jünger Judas, der Jesus verraten hatte, später an einem Holunder erhängt. Wer weiß, wie leicht Holunder bricht, muss das jedoch ins Reich der Phantasie verweisen.
Dieser Pilz wächst auch an Ahorn oder Buche.
Ein alter Apfelbaum – wer den wohl bewohnt? Es gefällt mir, dass alte Bäume in Biebertal stehen bleiben und nicht gleich der Säge zum Opfer fallen. Vielen kleinen Tieren und Pilzen bescheren solche Bäume eine neue Heimat. Ich mag auch die vielen Braun- und Grautönungen der Bäume, die mir nur im Winter auffallen.
Foto rechts: eine Korkenzieherhasel*) mit einem Wildtrieb in einem verwilderten Kleingarten an der Nusshecke.
Korkenzieherhasel*) mit blühendem Wildtrieb
Eine Erlenreihe und ein paar Apfelbäume am Bach
Oberhalb des neuen Bauhofes, Nähe Heegstrauch
Hier findet man viele Misteln in den alten Apfelbäumen
Frisch gepflügt glänzt der lehmige Boden
Begrünt sähe die Wand viel schöner aus!
Wolken, immer wieder faszinierend
Eichen können auch strauchartig wachsen. Das passiert manchmal, wenn vorher ein Wildverbiss stattfand. Aber die Eichen, die zu den Buchengewächsen gehören, sind von Natur aus sehr vielgestaltig.
Bild rechts: Nach dem Spaziergang Ofen- und Kerzenwärme.
Kerze und Zaubernuss: Winter und Frühling

*) Die Korkenzieherhasel (Corylus avellana `Contorta´) entstand durch eine Virus-Infektion der gewöhnlichen Haselnuss (Corylus avellana). Sie kann nicht durch Stecklinge vermehrt werden, sondern nur durch Veredelung auf einen Wildtrieb. Und der wächst manchmal wieder durch. Das ist auch bei dem abgebildeten Strauch passiert. So lange man den Wildtrieb im Zaum hält, ist das sogar von Nutzen durch eine verlängerte Blütezeit. Ansonsten übernimmt irgendwann der Wildling die Regie. – Hat die Korkenzieherhasel in einem Naturgarten was zu suchen? Wir machten folgende Beobachtungen: 1. Der Strauch verlängert die Blütezeit der Haselnuss erheblich. 2. Er bildet Früchte. 3. Er ist ein beliebter Aufenthaltsort für alle Meisenarten. Bedingt durch die verschnörkelten Zweige, die vielen Kätzchen und im Sommer das dichte Blattwerk finden sie dort Schutz. 4. Wer gerne dekoriert, hat in den unbelaubten Zweigen ein jahrelang haltbares Gestaltungsobjekt für drinnen und draußen, und zugleich ein gern gesehenes Geschenk.

Alle Fotos: Eveline Renell

Altocumulus ( mittelhohe Schäfchenwolken)

Altocumulus ( mittelhohe Schäfchenwolken)

Dieser Wolkentyp erstreckt sich in einer Höhe von 3000 bis 8000 Meter.

Es sind mittelhohe, dichte „Schäfchenwolken“,  die von einer Richtung her – bei uns meist von Westen – aufziehen und einen immer größeren Teil des Himmels bedecken. In der Richtung, aus der sie kommen, ist der Himmel bis zum Horizont bedeckt, wo auch die Wolkenschicht am dichtesten ist. Treten Altocumulus in großen Flächen auf, wachsen die Schäfchen also förmlich zusammen, ist eine Wetterverschlechterung über kurz oder lang sicher, meist mit Regen. Dies gilt besonders dann, wenn die Schäfchenwolken sich wellenartig (Altostratus undulatus) formieren und in ihrer Struktur an die Haut einer Makrele erinnern („Makrelenhimmel“).
Genauso kam es am 03.02.2020, dem Tag als der 2. Teil des obigen Videos entstand und der Tag mit ergiebigem Regen endete.

Quelle: Video und Text: Fritz SchmidtSchlagwörter: AltokumulusMakrelenhimmelWetter

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