Igel

Wie viele Stacheln hat ein Igel?

Es sind ungefähr 5 – 7.000 beim erwachsenen Tier.
Die Stacheln schützen den Igel vor Feinden in der Natur. Droht Gefahr rollt er sich ein und ist nur noch eine stachelige Kugel. Unser Hund verzweifelt regelmäßig, wenn er einen Igel im Garten auffindet und verbellt.

Besonders im Herbst hört man den Igel, bevor man ihn sieht. Er raschelt im Laub; zudem schmatzen und schnaufen die Igel oft laut, wenn sie auf Futtersuche sind.
Asseln, Regenwürmer und Schnecken gehören zu ihrer Nahrung. Wichtig ist, dass sie davon vor ihrem Winterschlaf genug bekommen, denn ohne Nahrungsaufnahme verlieren sie an Gewicht. Wichtig ist auch ein kuscheliges Versteck, z.B. im dichten Laub oder in einem Schuppen.

Foto: pixabay

Rundgang um „Die Welz“ in Fellingshausen

Derartig krumm gewachsen und vom Wind gebogen standen viele Bäume, insbesondere Kiefern, im Gebiet der Welz, oberhalb der alten Straße von Fellingshausen nach Krofdorf …. meinem Empfinden nach eines der schönsten Waldstücke hier in der Umgebung.

Einen Bericht zum „Skulpturenpark“ dort finden Sie in unseren Nachrichten vom 22. Juni 2023.

Aktuell wurden dort all die von der Trockenheit geschädigten Bäume gefällt, so dass es dort nun folgendermaßen aussieht:

Fotos: Lindemann

Streuobstwiesen in Biebertal

Streuobstwiesen sind Teil der hessischen Kulturlandschaft. Sie bieten wichtige Rückzugsräume und Nahrungsangebot für viele Tier- und Pflanzenarten.

Streuobstwiesen gehören mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Die Artenvielfalt ist auf Streuobstwiesen so groß, weil sie mit ihren Bäumen die Eigenschaften lichter Wälder und mit ihrem Unterwuchs die Eigenschaften blühender Wiesen vereinen. Auf einer Streuobstwiese findest Du neben Bakterien und Mikroben sechs verschiedene Tierklassen. Zu ihnen zählen Amphibien und Reptilien, Insekten, Säugetiere, Spinnen und Vögel. Damit viele verschiedene wild wachsende Blumen blühen können, sollte die Wiese je nach Aufwuchs ein bis drei Mal im Jahr gemäht und abgeräumt werden. Alternativ ist auch eine extensive Beweidung positiv für die Artenvielfalt. Extensive Beweidung bedeutet, dass die Tiere nur kurz die Fläche beweiden und dazwischen lange Ruhezeiten liegen, in denen sich die Vegetation von Verbiss und Tritt erholen kann. Die blühenden Wiesen und Weiden sind unverzichtbar für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Blüten besuchende Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel und andere größere Tiere sind.

Jubiläumswiese unterhalb Stadion

Tilsiter Straße

Auch bei uns in Biebertal gibt es in jedem Ortsteil Streuobstwiesen. In Rodheim findet man unterhalb des Stadions auf der Jubiläumswiese die größte von allen. Dort stehen laut Gemeinde rund 86 Bäume in den Sorten Apfel, Birne, Zwetsche, Kirsche, Speierling, Mirabelle und Mispel. Eine weitere gibt es in der Tilsiter Straße mit 46 Bäumen (Apfel, Birne, Zwetsche).

Weitere Streuobstwiesen in Biebertal:

In Vetzberg: Borngasse – 6 Bäume (Äpfel); Osthang Humersbach – 16 Bäume (Äpfel & Zwetsche); Osthang Rundweg – 15 Bäume (Äpfel & Birne); Unterhalb Friedhof – 6 Bäume (Äpfel).

Borngasse

Osthang Humersbach

Osthang Rundweg

Unterhalb Friedhof

in Fellingshausen: Am Radweg – 3 Bäume (Äpfel); Verlängerung Hintergasse – 51 Bäume (Äpfel, Kirsche, Zwetsche, Mirabelle und Speierling)

Verlängerung Hintergasse

Am Radweg

in Frankenbach: südlich vom Sportplatz – 60 Bäume (Äpfel, Zwetsche und Birne)

in Krumbach: Jubiläumswiese hinter dem Sportplatz – 33 Bäume (Äpfel, Zwetsche, Birne und Speierling)

in Königsberg: Mückenstrauch – 21 Bäume (Äpfel, Birne, Kirsche, Zwetsche und Walnuss)

Des weiteren gibt es auch jede Menge Einzelbäume in Rodheim, Vetzberg, Fellingshausen und Königsberg.

Rodheim

Königsberg

Vetzberg

Fellingshausen

Frisches Obst ist ja bekanntlich sehr gesund. Aber muss es unbedingt das aus Spanien oder sonst woher aus dem Supermarkt sein? Gewisse Bäume (außer Jubiläumswiesen) können hier in Biebertal kostenlos gepachtet werden. Man muss sich lediglich darum bemühen, den Untergrund frei zu halten und die Bäume entsprechend zu schneiden. Wer das nicht selbst kann, darf gerne beim Obst- und Gartenbauverein Rodheim anfragen. Herr Altena und seine Vereinskameraden stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Zurzeit arbeitet die Verwaltung das Obstbaum Kataster auf, sie bitten daher um etwas Geduld. Wenn jemand Interesse an einer Obstbaum-Pacht hat, dann soll er sich gerne vormerken lassen unter info@biebertal.de

Fehlende Bilder werden nachgereicht!

Bild 1: umwelt.hessen.de
Bild 2: C. Haus
Bild 3: F. Scholz

Bild 4+7: H. Waldschmidt
Bild 5+6 R. Zimmer
Bild 8 + 9: A, Lindemann
Bild 10-12: C. Haus
Bild 13: S. Kraft
Bild: 14-17: Gemeinde Biebertal
Quelle: Wikipediabund-bawue.deklimawiese.de
, Präsentation Fr. Steiger im Umweltauschuss

Die Haltung von Landschildkröten im eigenen Garten

Ein Gastbeitrag von Thorsten Geier aus Biebertal

Wer kennt ihn nicht. Unseren Biebertaler Schildkröten Experten Thorsten Geier. Wir bedanken uns für den Gastbeitrags mit schönen Bildern.

Wenn man sich mit dem Thema Landschildkröten beschäftigt, denkt man häufig an die natürlichen Lebensräume wie z. B. Griechenland, Frankreich oder Spanien. Aber auch in menschlicher Obhut werden Schildkröten in eigens dafür angelegten Gehegen gehalten.

Schildkröten sind faszinierende Tiere, die eine besondere Pflege benötigen. In der Gemeinde Biebertal gibt es zahlreiche Schildkrötenhalter (viele kenne ich persönlich), die ihre Tiere liebevoll im Garten pflegen. In einem Freigehege im Garten lässt sich so eine möglichst naturnahe Haltung erreichen.

Die Beobachtung von Schildkröten ist sehr faszinierend. Obwohl sie eher als „stille“ Tiere gelten, haben sie dennoch ihre eigene Persönlichkeit und können sehr interessante Verhaltensweisen zeigen. Einige Schildkröten sind sehr neugierig und kommen gerne aus ihrem Versteck hervor, um ihre Umgebung zu erkunden, während andere eher scheu sind und sich lieber zurückziehen. Viele kennen ihren Halter – oder sehen in jeder Person einen großzügigen Futterspender.

Europäische Landschildkröten, wie beispielsweise die Griechische Landschildkröte, fühlen sich in einem Freigehege, welches naturnah gestaltet ist, äußerst wohl. Dieses Gehege bietet den Tieren eine Art Abenteuerspielplatz, der aus Steinen, Wurzelholz, Erdwällen, zahlreichen Kletter- und Versteckmöglichkeiten, Wasserstellen sowie einer Vielzahl geeigneter und ungiftiger Pflanzen besteht. Wenn es um Schlüpflinge oder Jungtiere geht, genügt zunächst eine kleine Fläche von beispielsweise 2-4 m². Es ist jedoch wichtig, dass dieser Bereich vor Fressfeinden wie Mardern, Füchsen, Dachsen, Waschbären, Ratten und anderen Tieren wie Hunden oder Greifvögeln geschützt wird. Auch ausgewachsene Landschildkröten benötigen, abhängig von Art, Unterart und Alter, mindestens eine Fläche von 15 m² pro Tier. Wenn beispielsweise drei ausgewachsene Landschildkröten zusammengehalten werden, ist im Garten ein beträchtlicher Platzbedarf erforderlich.

Die Schildkrötenhaltung im eigenen Garten kann sogar viele Vorteile für heimische Insekten und andere Tiere haben. Ein naturnah angelegtes Gehege bietet einen wertvollen Lebensraum und ist zugleich Nahrungsquelle für Käfer, Schmetterlinge, Bienen und zahlreiche andere Tiere. Insgesamt kann ein solcher naturfreundlicher Garten dazu beitragen, das Gleichgewicht im Ökosystem aufrechtzuerhalten und eine wichtige Rolle im Schutz und der Erhaltung von verschiedenen Insektenarten spielen.

Obwohl unser Biebertal landschaftlich schön ist, kann es klimatisch nicht mit Ländern wie Griechenland, Frankreich oder Italien mithalten. Allerdings hilft der Dünsberg, Schlechtwetterfronten abzubremsen (als „Fellingshäuser Fuchs“ weiß ich das zu schätzen!). Daher ist es wichtig, Europäischen Landschildkröten in Deutschland ein Frühbeet, Gewächshaus oder einen Wintergarten zur Verfügung zu stellen, damit sie dort auf ihre benötigte „Betriebstemperatur“ kommen können. Diese Stellen sollten (vor allem im Frühjahr und im Herbst) mit Wärmelampen und Heizmöglichkeiten ausgestattet werden und sind ein wichtiger Bestandteil einer naturnahen und artgerechten Haltung.

Viele Menschen können sich noch an eine Zeit erinnern, zu der Landschildkröten zu Hauf im Tierhandel für ein Paar Mark erhältlich waren. Damals wusste man kaum etwas über diese scheinbar „robusten“ Reptilien. Nur wenige Tiere überlebten die damalige Haltung. Die meisten Schildkröten starben bereits nach kurzer Zeit, verschwanden aus dem Garten oder überlebten den ersten Winter in Deutschland nicht. Man verfütterte das, was ohnehin vorhanden oder übrig war. Kopfsalat, Obst, Gemüse, Küchenabfälle etc. waren vor 40 Jahren ein weit verbreitetes Futter. Heute wissen wir, dass für den menschlichen Verzehr kultivierte Salate, Obst und Gemüse überhaupt kein artgerechtes Futter für Europäische Landschildkröten darstellen. Schaut man sich ein Verbreitungsland (z. B. Griechenland) an, so fällt auf, dass dort zwar heutzutage verschiedenes Obst und Gemüse angebaut wird, jedoch dies weitab eines natürlichen und intakten Verbreitungsgebiets zu finden ist – es sei denn der Mensch hat solch einen Lebensraum für den Lebensmittelanbau umgewandelt. Ideales Futter sind Wildkräuter wie Löwenzahn, Spitzwegerich etc. Auch manche Staudenpflanzen wie Stockrose, Fingerkraut, Malven etc. sind geeignet, die zudem das naturnah eingerichtete Gehege sehr hübsch aussehen lassen. Diese Aufzählung könnte ich mit zig weiteren Pflanzen ergänzen.

Heute stehen alle weltweit bekannten Landschildkrötenarten unter Artenschutz und müssen bei der zuständigen Behörde (in Hessen sind es die drei Regierungspräsidien) gemeldet werden. Zudem gibt es eine Dokumentationspflicht (ähnlich eines Personalausweises). Vergleichbar ist dies mit dem Schutzstatus von einigen Papageienarten.

Die Winterstarre stellt einen bedeutenden Faktor in der Schildkrötenhaltung dar. Viele Menschen fragen mich oft, ob es tatsächlich richtig ist, die Tiere während der Winterzeit im Kühlschrank unterzubringen. Tatsächlich ist dies eine Möglichkeit, aber auch die Überwinterung in einem Frühbeet oder Gewächshaus ist eine gute Option. Es ist jedoch von großer Bedeutung, dass alle Tiere, unabhängig von ihrer Panzergröße oder ihres Alters, sofern sie gesund sind, überwintern sollten. Der Ort der Winterstarre ist dabei nebensächlich, solange man auf eine korrekte Temperaturüberwachung und weitere relevante Aspekte achtet.

Eine artgerechte Haltung von Haustieren, insbesondere von Landschildkröten, erfordert eine umfangreiche Informationsbeschaffung und Sachkunde. Ich persönlich halte diese Aspekte für sehr wichtig, um ein gutes und gesundes Leben für die Tiere in menschlicher Obhut zu gewährleisten. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dieses wunderschöne Hobby zu teilen und Interessierten einen Einblick in die Welt der Schildkröten zu geben. Allerdings möchte ich an dieser Stelle betonen, dass die Entscheidung, eine Schildkröte als „Haustier“ zu halten, gut überlegt sein sollte. Keiner sollte sich zu einem regelrechten Spontankauf verleiten lassen, da die Haltung von Landschildkröten u. a. einen erheblichen zeitlichen Arbeitsaufwand erfordert. Darüber hinaus müssen sich potenzielle Schildkrötenhalter im Klaren sein, dass Europäische Landschildkröten bei optimaler Haltung eine beachtliche Lebenserwartung von etwa 80 Jahren haben können.

Für alle, die sich für die Haltung von Landschildkröten entscheiden oder interessieren, biete ich auf meiner Homepage www.schildkroetenfreund.de sowie in mehreren von mir geschriebenen Ratgeber-Büchern und Zeitschriften-Artikeln umfangreiche Informationen rund um die artgerechte Haltung und Pflege von Europäischen Landschildkröten. Hierbei lege ich besonderen Wert darauf, dass die Bedürfnisse der Tiere im Fokus stehen und diese mit Respekt und Verantwortung behandelt werden. Außerdem organisiere ich in Biebertal seit vielen Jahren den in ganz Deutschland bekannten „Gießener Schildkröten-Workshop“, der regelmäßig stattfindet. Inzwischen biete ich sogar Kurse an der Volkshochschule in Lich an, die sich mit verschiedenen Schildkröten-Themen beschäftigen. Weitere Infos unter www.schildkroetenfreund.de und www.kleintierverlag.de

Fotos: Thorsten Geier

Wildbienen-Sprechstunde 31. März Am Turnerplatz

Um 14.00 Uhr regnete es, aber zur allgemeinen Freude hatten Herr Geller und Herr Kompe von Evenius ein Zelt über dem fest verankerten Wildbienenhaus errichtet, und darunter hatten diverse Ausstellungsgegenstände Platz. Die ersten Besucher waren schon in ein Gespräch vertieft, Herr Ketschmer zeigte viele Fotos von Schmetterlingen und Bienenpflanzen aus dem heimischen Garten.

Wildbienenhäuser gibt es in Baumärkten, im Internet oder auch privat gebaut nach irgendwelchen Bauanleitungen. Das Bild links ist so eins. Es hat verschiedene Fehler. Kiefernzapfen und Sägespäne sind zwar billig, werden aber von den Wildbienen nicht angenommen. Die Bohrlöcher unterm Dach sind zu klein, besser ist es sie seitlich anzubringen, weil das Holz dann nicht reißen kann – was bei Schwankungen von Temperatur und Feuchtigkeit immer wieder vorkommt. Die Bahmbushalme sind viel zu rau, so dass es beim Hineinschlüpfen zu Verletzungen kommen kann. Was auf dem Foto nicht sichtbar ist: Die Tiefe des Hauses ist unzureichend, 8-9cm sollten es mindestens sein, damit die Weibchen – hinten – und die Männchen – vorne – genügend Platz zur Verfügung haben. Das abgebildete Haus ist vielleicht niedlich, aber rausgeschmissenes Geld. Heute sah ich eins für rund 20€ bei Obi. Es war zwar tief genug, zeigte aber ansonsten die gleichen Fehler.

Im Foto oben rechts sind Kokons von der Roten und der Gehörnten Mauerbiene zu sehen.
Das linke obere Foto zeigt Broschüren, die über verschiedene Naturschutzverbände zu beziehen sind.

Das links abgebildete Buch von Elke Schwarzer empfiehlt Herr Geller allen, die ihren Garten Wildbienenfreundlich bepflanzen wollen.
Es ist erschienen im Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2020
neu für 18,00€

Frau Schwarzer und Frau Velte aus Bieber brachten ihre von links: Herr Geller, Herr Kretschmer, Herr Kompe
Kinder im Kita-Alter mit – die sich erstaunlich gut auskannten.
Das hinten sichtbare Haus war teilweise bewohnt und zwar mit
Sand- Pelz- und Roten Mauerbienen

Wildbienenhäuser und Fledermausturm stehen gegenüber der Bushaltestelle

Die Feldgrille – das „Heimchen“

2.500 Arten an Grillen gibt es in allen möglichen Lebensräumen; wobei sie Wärme besonders lieben.
Die zwei bis drei Zentimeter großen, tiefschwarzen, im Körperbau gedrungen erscheinenden Insekten schaffen es, bis zu 100 Dezibel laut zu Zirpen. Dabei reiben die männlichen Tiere ihre Flügel ineinander reiben.
Bereits im Mai lässt dies erste freilebende Heuschrecke hierzulande ihr melodischen Zirpen hören.
Die Heimchen gelten daher als „Frühlingsboten“.
In Deutschland gehören die Tiere zu den gefährdeten Arten. Denn sie sind auf sonnige, trockene und lichte Wiesen, Brachflächen, Heiden, Kiefernwälder und Hänge angewiesen.
Wenn ein Weibchen sich einem Männchen, vom Gesang angelockt, genähert hat, kommt es zu einer immer ähnlichen Zeremonie. Die Partner betasten einander mit den Fühlern und ziehen sich dann in die bis zu vierzig Zentimeter tiefe Röhrenhöhle zurück, die das Männchen zuvor gegraben hat. In der Höhle wird das Weibchen etwas später nach der Paarung einzeln ihre Eier ablegen. Anschließend ziehen die wanderfreudigen Weibchen davon.


Wespen-Wissen + Was tun?

Wespe
Foto: NABU Berlin, Helge May

Vorneweg, man sollte nicht nach Wespen schlagen oder sie wegpusten, das macht sie aggressiv.
Sie erfreuen sich an Süßem, sei es als Getränk oder Frucht, aber auch ein gutes Stück Wurst oder Grillfleisch verschmähen sie nicht. Daher möglichst abdecken, insbes. Flaschen und Gläser, um keine Wespe zu verschlucken. Zuckerwasser oder überreife Weintrauben kann man ca. 10 m vom Tisch entfernt hinstellen. Das mögen sie.

Wespe im Glas
Foto: SWR Aktuell, 27.7.2022, Christna Nover

Milder Winter, trockenes Frühjahr, warmer Sommer, das sind die Zutaten für eine Wespenjahr. Da werden die Nester früher gebaut. Eigentlich ist ihre Hochzeit im Spätsommer, aber oft sind bereits im April die ersten schwarz-gelben Insekten zu sehen. Im Herbst sollte man Fallobst nicht liegen lassen, damit die Insekten nicht angezogen werden.
Doch so lästig die Viecher auch sind, es sollte niemand vergessen, dass sie sehr nützlich sind, um andere Insekten – z.B. Fliegen – fern zu halten, um Blumen zu bestäuben, als Nahrung für andere Tiere oder beim Verwerten morschen Holzes, das sie helfen zu zersetzen.

Die Jungköniginnen überstehen den Winter in Winterstarre in morschem Holz, in Hohlräumen, unter Rinden oder Moos.
Im Frühjahr sind sie dann unterwegs. Im Laufe des Sommers – normalerweise im Juli – sind dann genügend Arbeiterinnen im Nest. Im Herbst stirbt dann die alte Königin und ihr Wespenstaat löst sich auf. Sobald es friert, sterben auch die letzten heimatlosen Arbeiterinnen.

Entdeckt man ein Wespennest, ist erst einmal zu fragen, ob es überhaupt stört. Im kommenden Jahr ist das Nest wieder leer. Soll es entfernt werden, ruft man am besten jemandem vom Fach, z.B. vom NABU.
Die Deutsche Wespe steht unter dem allgemeinen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Danach ist es verboten, wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen, ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten.

geführte Alpaka-Touren am Fuße des Dünsbergs

In Peru, der südamerikanischen Heimat der Alpakas, leben ca. 3,5 Millionen Tiere, die dort hauptsächlich wegen ihrer Wolle gezüchtet werden. (siehe dazu den Bericht Alpakas müssen wieder Haare lassen)
Auch hierzulande fühlen sich die Kleinkamele bei Tanja Simon und Uwe Schwalm wohl. Moritz, Diego, Harry, Fridolin, Zottel und 007 grasen hier am Fuße des Dünsberges auf einer 3.000 m² großen Weide.

Seit Sommer 2021 bieten Tanja Simon und Uwe Schwalm über die Seite Killari Alpakas geführte Touren und in einem Shop zugehörig passendes an.

Von der Liebe zu den wolligen Paarhufern war zuerst Uwe befallen, als ihr Hund in der Schweiz auf einem Spaziergang eine Alpaka-Herde entdeckte. Tanja erzählt, wie er sie ihr zeigte und meinte, dass daheim doch noch Platz wäre und dass die Tiere so niedlich aussehen. Nach einigen Recherchen kauften die Beiden 2019 tatsächlich ihre ersten beiden Alpakas. Ein befreundeter Tierarzt unkte, dass sich die Herde in einem Jahr sicher verdoppelt haben werde. Er behielt recht, wobei mit inzwischen sechs Alpakas soll nun die volle Herdengröße erreicht sein.

Bei den eineinhalb bis zweistündigen Wandertouren gehen die vier jüngeren Tiere mit, während die beiden betagteren älteren Herren Leinen nicht gewohnt sind und lieber auf der Weide bleiben. Die Touren führen, ohne exakten Zeitplan, ganz individuell, durch Wiesen und Wälder von Biebertal. Dabei passen sich die Teilnehmer/innen dem Tempo der Tiere an. So bleibt genügend Zeit, die sich immer wieder bietenden herrlichen Ausblicke in die Natur des Gleiberger Landes zu genießen.
Damit eine gewisse Sicherheit gegeben ist, kann ein Tier nur von einem Erwachsenen oder Jugendlichen ab 15 Jahren geführt werden. Kinder zwischen 8 bis 14 Jahren benötigen entsprechend eine Begleitperson, die das Alpaka führt.
Dabei kann jeder Ideen und Wünsche äußern, um den Weg nach Absprache zu gestalten.
Die Tiere sind sehr freundliche, friedliche, liebeswürdige Mitbewohner, die allerdings keine Eile mögen. Damit ist ein Spaziergang an der Seite eines Alpakas für die gestressten Menschen von Heute eine herrliche Entspannungs- und Genußmöglichkeit.

Tanja Simon mit ihren Alpakas Diego und Zottel; Quelle: „Liebe zu Alpakas entdeckt“, Gießener Allgemeine, 28.10.2021

Neben Begegnungsmöglichkeiten während der Ferienspiele, bietet Tanja sogar die Möglichkeit, Kindergeburtstage auf der Weide mit den wolligen Langhälsen zu feiern. Dabei können die Kinder viel wissenswertes über die Alpakas erfahren. Allerdings ist immer zu bedenken, dass Alpakas sehr sensibel sind und anfangs eher ängstlich auf Fremde reagieren. Es braucht also eine gewisse eigene innere Ruhe und Geduld, um den Tieren ganz nahe zu kommen. Fühlen sich die Tiere gestresst oder gar bedroht, kann es passieren, dass sie – ähnlich wie Lamas – eine „feuchte Aussprache“ bekommen. Dass sie spucken, versichert die Halterin, kommt aber sehr selten vor; außer beim Scheeren der Wolle.
Aus eigener Erfahrung kann Tanja da berichten, dass das gespuckte Sekret keinen angenehmen Duft hat.

Interesse geweckt? Kontakt bekommt man über die Mailadresse tanja.simon.dienstleistungen@gmail.com oder über 06409 3374901 WhatsApp

Fotos: Tanja Simon,

Ergebnisse der Wintervogel-Zählung 2023

In unserem Garten haben wir Amseln, gelegentlich einen Bergfinken, wenige Blaumeisen, viele Buchfinken, 2 Buntspechte, 2 Eichelhäher und selten eine Elster
Im Garten gibt es die Heckenbraunelle, seit Januar bis zu 3 Kernbeißer, 2 Kleiber, etliche Kohlmeisen, und 1 Ringeltaube
Das Rotkehlchen kommt zu zweit vor, (Schwanzmeise 2023 noch gar nicht), die Sumpfmeise bis zu drei Tieren
Tannenmeise und Zaunkönig waren 2023 noch nicht zu sehen

Eigentlich meinte ich, wir hätten nie Sperlinge. Aber auf einem Video sind zwei zu sehen. Bis zu 20 Grünfinken finden sich am Futterplatz ein.

25. Januar 2023 – 2,3 Millionen. So viele Vögel wurden in diesem Jahr gesichtet bei der 13. „Stunde der Wintervögel“.
Mehr als 99.000 Menschen haben sich nicht abschrecken lassen und trotz Regen und weniger Betrieb an den Futterstellen Vögel gezählt“, bedankt sich NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller bei den Teilnehmenden. In knapp 68.000 Gärten wurden Vögel gesichtet und gemeldet.

Das ist positiv ausgedrückt. Aber doch bedenklich und mir auch unverständlich. Denn mittlerweile gibt es unter dem Stichwort „Birding“ bzw. „Birdingtours“ eine Menge Angebote.
Vogelbeobachtung ist „in“. Birdingtours bieten dazu Reisen in der ganzen Welt an. Wer aber erst mal zu Hause bleiben möchte, dem sei der folgende Link empfohlen: birdingtours.de/wissen/tipps/

Der Eichelhäher wurde besonders selten gesichtet. Aber vielleicht hört man ihn manchmal.

Aus den Wäldern kamen einige Arten auch seltener an die Futterstellen. Neben Kernbeißer, Buntspecht und Buchfink wurde in diesem Jahr besonders selten der Eichelhäher gesichtet. Ein Grund dürfte dabei das vergangene Mastjahr der Bäume gewesen sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.

Rangfolge einiger Arten orientiert am Kreis Gießen. In der Veröffentlichung des Nabu gibt es dazu die Bemerkungen, ob eine Vogelart zu- oder abnimmt, die Anzahl der Gärten, in denen sie beobachtet wurde sowie die Anzahl der Vögel pro Garten. Das kann man lesen unter nabu.de/Tiere und Pflanzen/Aktionen und Projekte Stunde der Wintervögel/Ergebnisse=Hessen&Ort Die in der Tabelle genannten konkreten Zahlen umfassen die Gesamtzahl der Vögel einer Art, die bei der diesjährigen Zählung aus dem Kreis Gießen gemeldet wurden.

Hier folgen demnächst noch Videos, die die eigenen Zählungen belegen,

Spaziergang im Januar 2023

An der Nusshecke – eine urige Baumgestalt – was für ein Fabelwesen stellt der Baum dar?

Wer ein bisschen genauer hinguckt, kann auch im Januar beim Spazierengehen eine Menge entdecken, Das Judasohr – ein Pilz = Auricularia auricula-judae wächst zwar ganzjährig und bevorzugt auf morschem Holunder, aber am besten sieht man ihn im Winter. Bei Trockenheit schrumpft er, sobald es regnet, quillt er auf und ändert die Farbe ins Violette. Er ist essbar und ein richtiger Anfängerpilz, denn man kann ihn nicht verwechseln. Er ist verwandt mit Auricularia polytricha, auch als Mu-Err Pilz aus der chinesischen Küche bekannt.
Gesehen auf einer Streuobstwiese am Hainaer Berg.


Siehe auch: dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/2017-judasohr

Warum heißt der Pilz Judasohr?
Angeblich hat sich der Jünger Judas, der Jesus verraten hatte, später an einem Holunder erhängt. Wer weiß, wie leicht Holunder bricht, muss das jedoch ins Reich der Phantasie verweisen.
Dieser Pilz wächst auch an Ahorn oder Buche.
Ein alter Apfelbaum – wer den wohl bewohnt? Es gefällt mir, dass alte Bäume in Biebertal stehen bleiben und nicht gleich der Säge zum Opfer fallen. Vielen kleinen Tieren und Pilzen bescheren solche Bäume eine neue Heimat. Ich mag auch die vielen Braun- und Grautönungen der Bäume, die mir nur im Winter auffallen.
Foto rechts: eine Korkenzieherhasel*) mit einem Wildtrieb in einem verwilderten Kleingarten an der Nusshecke.
Korkenzieherhasel*) mit blühendem Wildtrieb
Eine Erlenreihe und ein paar Apfelbäume am Bach
Oberhalb des neuen Bauhofes, Nähe Heegstrauch
Hier findet man viele Misteln in den alten Apfelbäumen
Frisch gepflügt glänzt der lehmige Boden
Begrünt sähe die Wand viel schöner aus!
Wolken, immer wieder faszinierend
Eichen können auch strauchartig wachsen. Das passiert manchmal, wenn vorher ein Wildverbiss stattfand. Aber die Eichen, die zu den Buchengewächsen gehören, sind von Natur aus sehr vielgestaltig.
Bild rechts: Nach dem Spaziergang Ofen- und Kerzenwärme.
Kerze und Zaubernuss: Winter und Frühling

*) Die Korkenzieherhasel (Corylus avellana `Contorta´) entstand durch eine Virus-Infektion der gewöhnlichen Haselnuss (Corylus avellana). Sie kann nicht durch Stecklinge vermehrt werden, sondern nur durch Veredelung auf einen Wildtrieb. Und der wächst manchmal wieder durch. Das ist auch bei dem abgebildeten Strauch passiert. So lange man den Wildtrieb im Zaum hält, ist das sogar von Nutzen durch eine verlängerte Blütezeit. Ansonsten übernimmt irgendwann der Wildling die Regie. – Hat die Korkenzieherhasel in einem Naturgarten was zu suchen? Wir machten folgende Beobachtungen: 1. Der Strauch verlängert die Blütezeit der Haselnuss erheblich. 2. Er bildet Früchte. 3. Er ist ein beliebter Aufenthaltsort für alle Meisenarten. Bedingt durch die verschnörkelten Zweige, die vielen Kätzchen und im Sommer das dichte Blattwerk finden sie dort Schutz. 4. Wer gerne dekoriert, hat in den unbelaubten Zweigen ein jahrelang haltbares Gestaltungsobjekt für drinnen und draußen, und zugleich ein gern gesehenes Geschenk.

Alle Fotos: Eveline Renell