Es sind ungefähr 5 – 7.000 beim erwachsenen Tier. Die Stacheln schützen den Igel vor Feinden in der Natur. Droht Gefahr rollt er sich ein und ist nur noch eine stachelige Kugel. Unser Hund verzweifelt regelmäßig, wenn er einen Igel im Garten auffindet und verbellt.
Besonders im Herbst hört man den Igel, bevor man ihn sieht. Er raschelt im Laub; zudem schmatzen und schnaufen die Igel oft laut, wenn sie auf Futtersuche sind. Asseln, Regenwürmer und Schnecken gehören zu ihrer Nahrung. Wichtig ist, dass sie davon vor ihrem Winterschlaf genug bekommen, denn ohne Nahrungsaufnahme verlieren sie an Gewicht. Wichtig ist auch ein kuscheliges Versteck, z.B. im dichten Laub oder in einem Schuppen.
Nicht nur die Bäume im Wald leiden unter der langanhaltenden Trockenheit der vergangenen Jahre, auch die Bäume entlang unserer Straßen und auf den Friedhöfen sind betroffen. 4 von 5 Bäumen zeigen bereits Schäden. Daher wird z.B. in Langgöns zur Stärkung der örtlichen Bäume Bioaktivatoren eingesetzt. Klimaschutzmanagerin Susann Müller: „Im heimischen Garten kann man wunderbar mit einem Komposthaufen eigenen Humus herstellen, die Gemeindeflächen sind hierfür jedoch zu groß. Je humoser ein Boden ist, desto mehr Wasser und CO² kann er aus der Atmosphäre binden. Böden sind weltweit, aber eben auch regional, der größte terrestrische Speicher für Kohlenstoff. Dadurch ist organische Bodensubstanz nicht nur für die Bodenfruchtbarkeit, sondern auch als Umschlagsort von Treibhausgasen für den Klimawandel von großer Bedeutung. 1 % mehr Humus im Boden bedeutet eine Erhöhung der Wasserspeicherkapazität von 7 – 11 l pro m². Daher haben wir in Absprache mit unserem Bauhof-Baumexperten Christian Ulm für eine gezielte Anwendung mit dem Bodenaktivator entschieden.“ Der Bodenaktivator als Baumdünger sorgt durch seine organischen Substanzen und natürlichen Mineralien also nicht nur für Nährstoffzufuhr, er optimiert zudem die Bodenqualität durch eine Verbesserung biologischer Prozesse und die Vermehrung von Mikroorganismen. Damit wir eine wesentliche Verbesserung der Struktur des Erdreiches erreicht. Denn durch das verbesserte Bodengefüge kann von den Pflanzen Luft und Wasser besser aufgenommen werden.
Bäume dienen als Beschatter und Verdunster. Damit spielen sie angesichts der oft anhaltend hohen Temperaturen im kommunalen Raum eine immer größere Bedeutung. Gerade aber allein stehende Bäume z.B. am Straßenrand haben es besonders schwer, gegen die Folgen des Klimawandels anzukommen.
Jetzt im Oktober dürfte die akute Waldbrandgefahr für dieses Jahr bei uns vorüber sein, dennoch erschien gerade in der Gießener Allgemeinen ein interessanter Bericht über die Spezialisierung der Feuerwehr des Fernwalder Ortsteils Annerod auf dieses Thema. Schon seit 15 Jahren bereitet man sich dort auf solche Szenarien vor, schaffte spezielles Material an und besuchte zahlreiche Fortbildungen. 2007 hatte der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Annerod Tobias Hennemuth die Idee, sich auf solche Szenarien vorzubereiten. Anfangs noch dafür verlacht, ist inzwischen klar, dass Vegetations- und Waldbrände in den kommenden Jahren mit immer längeren Trockenzeiten häufiger vorkommen werden. Auch bei uns in Biebertal gab es in diesem Herbst eine Übung zum Thema am Dünsberg, bei dem taktische Maßnahmen und sachgerechtes Vorgehen geübt wurde.
Die im Helfholz geplanten Windräder haben möglicherweise Auswirkungen auf das Trinkwasser, so ein Gutachten, so ist es in der VRM vom 5. Dez. 2020 zu lesen.
Die im Helfholz geplanten Windräder haben möglicherweise Auswirkungen auf das Trinkwasser, so ein Gutachten, so ist es in der VRM vom 5. Dez. 2020 zu lesen.
Ein Fledermausabend des NABU Rodheim-Bieber am 22. Juli um 20.30 Uhr
Fledermäuse interessieren uns, wir gehen da mal hin. Schauen wir doch, was wir da zu sehen kriegen! Um 20.15 Uhr war es vor der Alten Schule menschenleer. Dann ging jemand hinters Haus, und wir folgten ihm. Die Bänke auf dem Hof waren besetzt, wir bekamen gerade noch zwei Plätze. Für weitere Gäste wurden noch Sitzgelegenheiten aufgestellt. Als Petra Mayser (2. Vorsitzende des Nabu Rodheim-Bieber) die Referentin Kaija Spruck nebst Sohn vorstellte, zählte ich 14 Kinder und 38 Erwachsene. Frau Spruck freute sich, wieder in Rodheim zu sein. Vor 20 Jahren hatte sie ihre Abiturarbeit über Fledermäuse geschrieben und dabei die Tiere beobachtet, die im Dach der Alten Schule nisteten. Sie wurden über eine Lichtschranke gezählt. Die Flugtiere sind immer noch da. Wenn es ihnen gefällt, können Fledermäuse auch 100 Jahre am selben Ort wohnen.
Frau Spruck wendete sich vor allem an die Kinder. In der Unterhaltung sollten sie erzählen, was sie schon über diese „Kobolde der Nacht“ wissen. Dieses Verfahren wurde von den Erwachsenen ebenfalls positiv aufgenommen. Frau Sprucks Sohn war ein wichtiger Assistent. Er trug Bilder herum, Gläser mit Fledermauskot, in dem man die Flügelreste von Insekten gut erkennen konnte, Rotlichttaschenlampen, die die Tiere nicht blenden. Manchmal durfte er auch etwas erklären. Warum fliegen Fledermäuse nachts? Dann werden sie nicht von Greifvögeln gejagt. Was fressen sie? Unsere europäischen Fledermäuse ernähren sich von Insekten, von vielen nachtaktiven Arten (die übrigens auch nachts unterwegs sind, weil sie dann keine Beute der Vögel werden). Man kann das gut erkennen, wenn man Fledermauskot anleuchtet. Dann glänzen die unverdauten Flügelreste im Licht. Die Wasserfledermaus frisst Fische. In anderen Ländern gibt es Arten, die fressen auch Frösche oder Schlangen. Und gar nicht so wenige Arten ernähren sich von Früchten und Pollen. Darunter sind auch wichtige Bestäuber. Es gibt etwa 1000 Fledermausarten. sie sind nicht mit den Mäusen verwandt, sondern eher mit Maulwürfen. Und man kennt 150 Arten von Flughunden, der größte aus Asien hat eine Flügelspannweite von 2m. Mit Hunden sind sie nicht verwandt, der Vergleich kommt von ihrem hundeartigen Gesichtsschädel. Sie sind in der Dämmerung aktiv, orientieren sich mit den Augen und ernähren sich vor allem von Früchten – und lieben Schokoladengeschmack. Auf dem Foto, dass Frau Spruck zeigte, kann man deutlich erkennen, dass die Fledermäuse kleine Augen, aber sehr große Ohren haben. Hat jemand von Ihnen schon mal eine Fledermaus gehört, wurde gefragt. Eine Teilnehmerin meldete sich, sagte aber, da sei sie noch ein Kind gewesen. Der Abendsegler sendet zwei verschiedene Töne aus, davon liegt einer bei 20 Kilohertz, was Kinder hören können. Ansonsten brauchen wir Hilfsmittel, um Fledermäusen auf die Schliche zu kommen. Zählen kann man sie per Lichtschranke, aber auch das kann falsch sein, wenn sie hin und her fliegen – oder wenn sie den Sensor mit Kot zumüllen. Das wichtigste Gerät ist heute der Frequenzumwandler, mit dem man die Ultraschalltöne der Tiere, die zwischen 15 und 100 Khz liegen, hörbar machen kann.
Beim Gerät links handelt es sich um einen Frequenzumwandler, mit dem man Geräusche hörbar machen kan, die wir Menschen normalerweise nicht hören, weil sie auf einer anderen Frequenz liegen. Dodotronic hat Geräte entwickelt, die sich an den PC anschließen lassen und die Geräusche auch graphisch darstellen.
Wenn das Geräusch ganz kurz unterbrochen wird, ist das der Bruchteil einer Sekunde, in dem die Fledermaus das erbeutete Insekt frisst – und schon sendet sie wieder. Als man diese Phasen entdeckte, konnte man zählen, dass eine erwachse Wasserfledermaus etwa 4000 Mücken pro Nacht erbeutet. Das entspricht etwas 1/3 ihres Körpergewichtes. Stellen sie sich vor, es gäbe in Sumpfgebieten keine Fledermäuse! Den Ruf der Wasserfledermaus und des Abendseglers kann man verwechseln. Da hilft es nur, die Umgebung genau zu sondieren und zu wissen, wo beide jagen, der Abendsegler bevorzugt über Wiesen. Die Fledermäuse senden ihre Rufe mit dem Mund aus. eine Ausnahme macht hier die Hufeisennase, sie nutzt ihre besondere Nase, damit kann sie weitersenden, während sie gerade frisst. Hufeisennasen sind selten geworden. In den 1960er jahren waren sie die häufigste Art in Deutschland, dann wurde ihr Bestand durch das Spritzen von DDT*) fast ausgerottet. Nur bei Amberg (östlich von Nürnberg) gibt es noch einen guten Bestand. Siehe unten stehendes Bild, über das mit einer Webcam verlinkt wird. Die jungen Hufeisennasen machen Flugübungen an den Flügeln ihrer Mutter. Andere Arten werden einfach ins Freie gescheucht.
Seit wann gibt es eigentlich Fledermäuse? Nun, sie sind erheblich älter als wir Menschen. Ein Skelett, das man in der Grube Messel fand, ist 54 Millionen Jahre alt. Deutlich erkennbar, dass die Tierchen Arme haben wir wir, einen ganz kurzen Daumen, dafür 4 lange Finger, die den Flügel, spreizen. In so einen großen Flügel kann man sich gut einwickeln, was sie im Schlafe und im Winterschlaf auch tun, während sie kopfüber hängen. Manche Fledermäuse können ihre Körpertemperatur sogar auf -2° C absenken. Wenn sie mehrfach im Winterschlaf gestört werden, sterben sie. Das hat man in Schauhöhlen beobachtet.
Die Abbildung einer Fledermaus-Wochenstube
Wie vermehren sich Fledermäuse? Sie paaren sich im Herbst, aber zur Befruchtung des Eis und dessen Einnistung, also zur Schwangerschaft, kommt es erst im Folgejahr. Das Junge (in der Regel wird nur 1 Tier geboren) kommt im Mai oder Juni zur Welt und ist bereits im Juli-August erwachsen. In geschützten Arealen können Fledermäuse 15-30 Jahre alt werden. Die Mütter schließen sich zu Wochenstuben zusammen.
Das linke Bild beschreibt die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz in Hessen; im Foto rechts sieht man einen Fledermauskasten, wie man ihn bei Evenius in der Karlstraße in Rodheim kaufen kann.
Inzwischen war es fast dunkel geworden. Frau Spruck teilte Taschenlampen aus. Man sah schon einige Tiere fliegen; und mit dem Frequenzumwandler konnte man ihre Rufe auch hören.
Und dann kam der Clou: „Mein Sohn zeigt euch jetzt seine Fledermaus“ – die war groß und aus Stoff. „Und jetzt füttert er ein Fledermausbaby“ – aus Fell, etwa 6cm groß. Es wurde mit einer Kanüle gefüttert. Ja, aber dann. Kaija Spruck betreibt eine Pflegestelle für Fledermäuse in Wehrda. Es gibt auch ein bundesweites Fledermaustelefon. Sie hat immer ein paar Tiere in ihrer Voliere. Und sie hatte tatsächlich einige mitgebracht. Da war ein älteres Tier mit einer Flügelverletzung und ein Geschwisterpaar, Anni und Nika, die von ihrer Mutter verstoßen worden waren. Sie wurden mit einer Pipette gesäugt, maximal 1ml. das größere Tier durfte schon einen Mehlwurm verspeisen. Zwillingsgeburten sind übrigens sehr ungewöhnlich.
Keine Hauer, sondern ein Mehlwurm. Dieses Foto ist von Timo Schäfer aus Bieber, herzlichen Dank dafür!
Wer eine verletzte Fledermaus findet, soll sie mit einem Tuch ganz vorsichtig aufnehmen, sonst besteht schnell die Gefahr, dass man sie zerdrückt. Und dann bitte ans Telefon, denn zur Pflege braucht man eine Menge Fachkenntnisse. Siehe hier: Zwergenschänke Station und Zwergenschänke Pfleglinge
Und als Schlussbemerkung: Das war ein wunderbarer Abend, eigentlich ein gemeinsames Sommerfest. Herzlichen Dank an die Referentin Kaija Sprunk und die Veranstalter, allen voran Petra Mayser. Sie hatte gemeinsam mit ihrer Tochter Caroline sogar für einen besonderen „Imbiss“ gesorgt, wie im letzten Foto zu erkennen ist.
Und dann gab es für alle Kinder (und Erwachsenen) sogar noch ein Fledermaus-Quizz. Wer den Text aufmerksam gelesen hat, müsste man alle Fragen beantworten können.
Die Lösungen findet man im Text oder beim NABU.
Fotos: Eveline Renell,Winfried Senger, Timo Schäfer
Derartig krumm gewachsen und vom Wind gebogen standen viele Bäume, insbesondere Kiefern, im Gebiet der Welz, oberhalb der alten Straße von Fellingshausen nach Krofdorf …. meinem Empfinden nach eines der schönsten Waldstücke hier in der Umgebung.
Einen Bericht zum „Skulpturenpark“ dort finden Sie in unseren Nachrichten vom 22. Juni 2023.
Aktuell wurden dort all die von der Trockenheit geschädigten Bäume gefällt, so dass es dort nun folgendermaßen aussieht:
Streuobstwiesen sind Teil der hessischen Kulturlandschaft. Sie bieten wichtige Rückzugsräume und Nahrungsangebot für viele Tier- und Pflanzenarten.
Streuobstwiesen gehören mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Die Artenvielfalt ist auf Streuobstwiesen so groß, weil sie mit ihren Bäumen die Eigenschaften lichter Wälder und mit ihrem Unterwuchs die Eigenschaften blühender Wiesen vereinen. Auf einer Streuobstwiese findest Du neben Bakterien und Mikroben sechs verschiedene Tierklassen. Zu ihnen zählen Amphibien und Reptilien, Insekten, Säugetiere, Spinnen und Vögel. Damit viele verschiedene wild wachsende Blumen blühen können, sollte die Wiese je nach Aufwuchs ein bis drei Mal im Jahr gemäht und abgeräumt werden. Alternativ ist auch eine extensive Beweidung positiv für die Artenvielfalt. Extensive Beweidung bedeutet, dass die Tiere nur kurz die Fläche beweiden und dazwischen lange Ruhezeiten liegen, in denen sich die Vegetation von Verbiss und Tritt erholen kann. Die blühenden Wiesen und Weiden sind unverzichtbar für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Blüten besuchende Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel und andere größere Tiere sind.
Jubiläumswiese unterhalb Stadion
Tilsiter Straße
Auch bei uns in Biebertal gibt es in jedem Ortsteil Streuobstwiesen. In Rodheim findet man unterhalb des Stadions auf der Jubiläumswiese die größte von allen. Dort stehen laut Gemeinde rund 86 Bäume in den Sorten Apfel, Birne, Zwetsche, Kirsche, Speierling, Mirabelle und Mispel. Eine weitere gibt es in der Tilsiter Straße mit 46 Bäumen (Apfel, Birne, Zwetsche).
in Fellingshausen: Am Radweg – 3 Bäume (Äpfel); Verlängerung Hintergasse – 51 Bäume (Äpfel, Kirsche, Zwetsche, Mirabelle und Speierling)
Verlängerung Hintergasse
Am Radweg
in Frankenbach: südlich vom Sportplatz – 60 Bäume (Äpfel, Zwetsche und Birne)
in Krumbach: Jubiläumswiese hinter dem Sportplatz – 33 Bäume (Äpfel, Zwetsche, Birne und Speierling)
in Königsberg: Mückenstrauch – 21 Bäume (Äpfel, Birne, Kirsche, Zwetsche und Walnuss)
Des weiteren gibt es auch jede Menge Einzelbäume in Rodheim, Vetzberg, Fellingshausen und Königsberg.
Rodheim
Königsberg
Vetzberg
Fellingshausen
Frisches Obst ist ja bekanntlich sehr gesund. Aber muss es unbedingt das aus Spanien oder sonst woher aus dem Supermarkt sein? Gewisse Bäume (außer Jubiläumswiesen) können hier in Biebertal kostenlos gepachtet werden. Man muss sich lediglich darum bemühen, den Untergrund frei zu halten und die Bäume entsprechend zu schneiden. Wer das nicht selbst kann, darf gerne beim Obst- und Gartenbauverein Rodheim anfragen. Herr Altena und seine Vereinskameraden stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Zurzeit arbeitet die Verwaltung das Obstbaum Kataster auf, sie bitten daher um etwas Geduld. Wenn jemand Interesse an einer Obstbaum-Pacht hat, dann soll er sich gerne vormerken lassen unter info@biebertal.de
Fehlende Bilder werden nachgereicht!
Bild 1: umwelt.hessen.de Bild 2: C. Haus Bild 3: F. Scholz Bild 4+7: H. Waldschmidt Bild 5+6 R. Zimmer Bild 8 + 9: A, Lindemann Bild 10-12: C. Haus Bild 13: S. Kraft Bild: 14-17: Gemeinde Biebertal Quelle: Wikipedia, bund-bawue.de, klimawiese.de, Präsentation Fr. Steiger im Umweltauschuss
Wer kennt ihn nicht. Unseren Biebertaler Schildkröten Experten Thorsten Geier. Wir bedanken uns für den Gastbeitrags mit schönen Bildern.
Wenn man sich mit dem Thema Landschildkröten beschäftigt, denkt man häufig an die natürlichen Lebensräume wie z. B. Griechenland, Frankreich oder Spanien. Aber auch in menschlicher Obhut werden Schildkröten in eigens dafür angelegten Gehegen gehalten.
Schildkröten sind faszinierende Tiere, die eine besondere Pflege benötigen. In der Gemeinde Biebertal gibt es zahlreiche Schildkrötenhalter (viele kenne ich persönlich), die ihre Tiere liebevoll im Garten pflegen. In einem Freigehege im Garten lässt sich so eine möglichst naturnahe Haltung erreichen.
Die Beobachtung von Schildkröten ist sehr faszinierend. Obwohl sie eher als „stille“ Tiere gelten, haben sie dennoch ihre eigene Persönlichkeit und können sehr interessante Verhaltensweisen zeigen. Einige Schildkröten sind sehr neugierig und kommen gerne aus ihrem Versteck hervor, um ihre Umgebung zu erkunden, während andere eher scheu sind und sich lieber zurückziehen. Viele kennen ihren Halter – oder sehen in jeder Person einen großzügigen Futterspender.
Europäische Landschildkröten, wie beispielsweise die Griechische Landschildkröte, fühlen sich in einem Freigehege, welches naturnah gestaltet ist, äußerst wohl. Dieses Gehege bietet den Tieren eine Art Abenteuerspielplatz, der aus Steinen, Wurzelholz, Erdwällen, zahlreichen Kletter- und Versteckmöglichkeiten, Wasserstellen sowie einer Vielzahl geeigneter und ungiftiger Pflanzen besteht. Wenn es um Schlüpflinge oder Jungtiere geht, genügt zunächst eine kleine Fläche von beispielsweise 2-4 m². Es ist jedoch wichtig, dass dieser Bereich vor Fressfeinden wie Mardern, Füchsen, Dachsen, Waschbären, Ratten und anderen Tieren wie Hunden oder Greifvögeln geschützt wird. Auch ausgewachsene Landschildkröten benötigen, abhängig von Art, Unterart und Alter, mindestens eine Fläche von 15 m² pro Tier. Wenn beispielsweise drei ausgewachsene Landschildkröten zusammengehalten werden, ist im Garten ein beträchtlicher Platzbedarf erforderlich.
Die Schildkrötenhaltung im eigenen Garten kann sogar viele Vorteile für heimische Insekten und andere Tiere haben. Ein naturnah angelegtes Gehege bietet einen wertvollen Lebensraum und ist zugleich Nahrungsquelle für Käfer, Schmetterlinge, Bienen und zahlreiche andere Tiere. Insgesamt kann ein solcher naturfreundlicher Garten dazu beitragen, das Gleichgewicht im Ökosystem aufrechtzuerhalten und eine wichtige Rolle im Schutz und der Erhaltung von verschiedenen Insektenarten spielen.
Obwohl unser Biebertal landschaftlich schön ist, kann es klimatisch nicht mit Ländern wie Griechenland, Frankreich oder Italien mithalten. Allerdings hilft der Dünsberg, Schlechtwetterfronten abzubremsen (als „Fellingshäuser Fuchs“ weiß ich das zu schätzen!). Daher ist es wichtig, Europäischen Landschildkröten in Deutschland ein Frühbeet, Gewächshaus oder einen Wintergarten zur Verfügung zu stellen, damit sie dort auf ihre benötigte „Betriebstemperatur“ kommen können. Diese Stellen sollten (vor allem im Frühjahr und im Herbst) mit Wärmelampen und Heizmöglichkeiten ausgestattet werden und sind ein wichtiger Bestandteil einer naturnahen und artgerechten Haltung.
Viele Menschen können sich noch an eine Zeit erinnern, zu der Landschildkröten zu Hauf im Tierhandel für ein Paar Mark erhältlich waren. Damals wusste man kaum etwas über diese scheinbar „robusten“ Reptilien. Nur wenige Tiere überlebten die damalige Haltung. Die meisten Schildkröten starben bereits nach kurzer Zeit, verschwanden aus dem Garten oder überlebten den ersten Winter in Deutschland nicht. Man verfütterte das, was ohnehin vorhanden oder übrig war. Kopfsalat, Obst, Gemüse, Küchenabfälle etc. waren vor 40 Jahren ein weit verbreitetes Futter. Heute wissen wir, dass für den menschlichen Verzehr kultivierte Salate, Obst und Gemüse überhaupt kein artgerechtes Futter für Europäische Landschildkröten darstellen. Schaut man sich ein Verbreitungsland (z. B. Griechenland) an, so fällt auf, dass dort zwar heutzutage verschiedenes Obst und Gemüse angebaut wird, jedoch dies weitab eines natürlichen und intakten Verbreitungsgebiets zu finden ist – es sei denn der Mensch hat solch einen Lebensraum für den Lebensmittelanbau umgewandelt. Ideales Futter sind Wildkräuter wie Löwenzahn, Spitzwegerich etc. Auch manche Staudenpflanzen wie Stockrose, Fingerkraut, Malven etc. sind geeignet, die zudem das naturnah eingerichtete Gehege sehr hübsch aussehen lassen. Diese Aufzählung könnte ich mit zig weiteren Pflanzen ergänzen.
Heute stehen alle weltweit bekannten Landschildkrötenarten unter Artenschutz und müssen bei der zuständigen Behörde (in Hessen sind es die drei Regierungspräsidien) gemeldet werden. Zudem gibt es eine Dokumentationspflicht (ähnlich eines Personalausweises). Vergleichbar ist dies mit dem Schutzstatus von einigen Papageienarten.
Die Winterstarre stellt einen bedeutenden Faktor in der Schildkrötenhaltung dar. Viele Menschen fragen mich oft, ob es tatsächlich richtig ist, die Tiere während der Winterzeit im Kühlschrank unterzubringen. Tatsächlich ist dies eine Möglichkeit, aber auch die Überwinterung in einem Frühbeet oder Gewächshaus ist eine gute Option. Es ist jedoch von großer Bedeutung, dass alle Tiere, unabhängig von ihrer Panzergröße oder ihres Alters, sofern sie gesund sind, überwintern sollten. Der Ort der Winterstarre ist dabei nebensächlich, solange man auf eine korrekte Temperaturüberwachung und weitere relevante Aspekte achtet.
Eine artgerechte Haltung von Haustieren, insbesondere von Landschildkröten, erfordert eine umfangreiche Informationsbeschaffung und Sachkunde. Ich persönlich halte diese Aspekte für sehr wichtig, um ein gutes und gesundes Leben für die Tiere in menschlicher Obhut zu gewährleisten. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dieses wunderschöne Hobby zu teilen und Interessierten einen Einblick in die Welt der Schildkröten zu geben. Allerdings möchte ich an dieser Stelle betonen, dass die Entscheidung, eine Schildkröte als „Haustier“ zu halten, gut überlegt sein sollte. Keiner sollte sich zu einem regelrechten Spontankauf verleiten lassen, da die Haltung von Landschildkröten u. a. einen erheblichen zeitlichen Arbeitsaufwand erfordert. Darüber hinaus müssen sich potenzielle Schildkrötenhalter im Klaren sein, dass Europäische Landschildkröten bei optimaler Haltung eine beachtliche Lebenserwartung von etwa 80 Jahren haben können.
Für alle, die sich für die Haltung von Landschildkröten entscheiden oder interessieren, biete ich auf meiner Homepage www.schildkroetenfreund.de sowie in mehreren von mir geschriebenen Ratgeber-Büchern und Zeitschriften-Artikeln umfangreiche Informationen rund um die artgerechte Haltung und Pflege von Europäischen Landschildkröten. Hierbei lege ich besonderen Wert darauf, dass die Bedürfnisse der Tiere im Fokus stehen und diese mit Respekt und Verantwortung behandelt werden. Außerdem organisiere ich in Biebertal seit vielen Jahren den in ganz Deutschland bekannten „Gießener Schildkröten-Workshop“, der regelmäßig stattfindet. Inzwischen biete ich sogar Kurse an der Volkshochschule in Lich an, die sich mit verschiedenen Schildkröten-Themen beschäftigen. Weitere Infos unter www.schildkroetenfreund.de und www.kleintierverlag.de.
2.500 Arten an Grillen gibt es in allen möglichen Lebensräumen; wobei sie Wärme besonders lieben. Die zwei bis drei Zentimeter großen, tiefschwarzen, im Körperbau gedrungen erscheinenden Insekten schaffen es, bis zu 100 Dezibel laut zu Zirpen. Dabei reiben die männlichen Tiere ihre Flügel ineinander reiben. Bereits im Mai lässt dies erste freilebende Heuschrecke hierzulande ihr melodischen Zirpen hören. Die Heimchen gelten daher als „Frühlingsboten“. In Deutschland gehören die Tiere zu den gefährdeten Arten. Denn sie sind auf sonnige, trockene und lichte Wiesen, Brachflächen, Heiden, Kiefernwälder und Hänge angewiesen. Wenn ein Weibchen sich einem Männchen, vom Gesang angelockt, genähert hat, kommt es zu einer immer ähnlichen Zeremonie. Die Partner betasten einander mit den Fühlern und ziehen sich dann in die bis zu vierzig Zentimeter tiefe Röhrenhöhle zurück, die das Männchen zuvor gegraben hat. In der Höhle wird das Weibchen etwas später nach der Paarung einzeln ihre Eier ablegen. Anschließend ziehen die wanderfreudigen Weibchen davon.