Das Vogelhaus – maßvoll und richtig füttern

Vogelbilder gesucht von
Amsel
Buchfink
Buntspecht
Dompfaff
Eichelhäher
Grünfink
Kleiber
Meise (Kohl- oder/und Blaumeise)
Ringeltaube
Rotkehlchen
Sperling (Spatz)
Stieglitz (Distelfink)

Im Winter werden im Garten und auf dem Balkon gerne Vögel gefüttert und beobachtet. Es macht Freude, den Tieren zuzusehen; und man hilft den Tieren, über den Winter zu kommen. Das sehen auch Naturschützer so. Sie weisen allerdings darauf hin, dass man maßvoll und richtig füttern möge. Auch sollte man darauf achten, dass die Vögel die Futterstelle möglichst nicht mit Kot beschmutzen können. Besonders geeignet sind Vogelhäuschen oder -röhren mit Futtersilos; einmal befüllt, rutscht das Futter durch das Eigengewicht nach. – Allein aufgehängte Meisenknödel z.B. werden gerne von Raben, Mäusen und Eichhörnchen geklaut – wobei die Turnaktionen der Eichhörnchen immer wieder schöne Fotovorlagen ergeben.
Mit ausladenden Dächern sollte das Futter vor Nässe geschützt sein. Ein frei stehender oder hängender Platz sollte ausgesucht werden, wo die Vögel Katzen im Blick behalten können.
Wer in seinem Garten Büsche und Stauden pflanzt, kann bei der Auswahl darauf achten, dass sie im Herbst Früchte tragen. Sie sind für Vögel, wie auch für andere Tiere, wichtig, um über den Winter zu kommen.
Es ist auch sinnvoll im Garten Wildkräuter und Fruchtstände mit Samen über den Winter stehen zu lassen. Die Sträucher sind wichtig, um den Vögeln Unterschlupfmöglichkeiten zu bieten. Da ist ein regelmäßiger Schnitt sinnvoll, weil die dadurch stärker verzweigten Gewächse zugleich Schutz vor räuberischen Vögeln, Waschbären und Katzen bieten.

Amseln suchen gerne Bodenfutter: Äpfel, Rosinen, Haferflocken, gehackte Nüsse, geschälte Sonnenblumenkerne, getrocknete Beeren, Mehlwürmer

Der Buchfink mag ölhaltige Samen: Hanf, Sonnenblumenkerne, gehackte Erdnüsse, Bucheckern

Die Spechtvögel (Bunt- und Grünspecht, Kleiber, Baumläufer) sind Allesfresser; ihren Bedarf an tierischem Eiweiß decken sie mit den Insekten unter der Borke von Bäumen. besonders mögen sie Meisenknödel, Samen, Fettfutter, Früchte und Beeren, schalenfreie Nüsse.

Der Dompfaff liebt Hirse und Leinsamen, Sonnenblumenkerne, getrocknete Beeren, zerkleinerte Nüsse, Erdnüsse

Der Eichelhäher ist ein Rabenvogel; er frisst ganze Erdnüsse, Maiskörner, Eicheln, geöffnete Wal- und Haselnüsse, Obst und Beeren

Für die Grünfinken eignen sich gehackte Nüsse, ölhaltige Samen vom Hanf oder Mohn, Sonnenblumenkerne

Der Kleiber ist ein Kletterer; er liebt Getreideflocken, Hanfsamen, Nüsse, Sonnenblumenkerne, Insekten und deren Larven

Die Meisen mögen gehackte Nüsse, Sonnenblumenkerne, Meisenknödel und -ringe

Die Ringeltaube mag Samen, Getreide, Mais, Eicheln, Bucheckern und Pflanzenteile

Das Rotkehlchen mag sehr feine Kost: kleine Sämereien, z.B. von Mohn oder Hirse, Fettfutter, gehackte Nüsse, Getreideflocken, Mehlwürmer und Rosinen

Für die Sperlinge (Spatz) passen gehackte Nüsse, Fettfutter, Rosinen, getrocknete Beeren, Samen

Der Stieglitz (Distelfink) mag Sämereien, z.B. Hanf, Distel, Flachs, geschälte Sonnenblumenkerne und Nüsse








Ergebnisse der Wintervogel-Zählung 2023

In unserem Garten haben wir Amseln, gelegentlich einen Bergfinken, wenige Blaumeisen, viele Buchfinken, 2 Buntspechte, 2 Eichelhäher und selten eine Elster
Im Garten gibt es die Heckenbraunelle, seit Januar bis zu 3 Kernbeißer, 2 Kleiber, etliche Kohlmeisen, und 1 Ringeltaube
Das Rotkehlchen kommt zu zweit vor, (Schwanzmeise 2023 noch gar nicht), die Sumpfmeise bis zu drei Tieren
Tannenmeise und Zaunkönig waren 2023 noch nicht zu sehen

Eigentlich meinte ich, wir hätten nie Sperlinge. Aber auf einem Video sind zwei zu sehen. Bis zu 20 Grünfinken finden sich am Futterplatz ein.

25. Januar 2023 – 2,3 Millionen. So viele Vögel wurden in diesem Jahr gesichtet bei der 13. „Stunde der Wintervögel“.
Mehr als 99.000 Menschen haben sich nicht abschrecken lassen und trotz Regen und weniger Betrieb an den Futterstellen Vögel gezählt“, bedankt sich NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller bei den Teilnehmenden. In knapp 68.000 Gärten wurden Vögel gesichtet und gemeldet.

Das ist positiv ausgedrückt. Aber doch bedenklich und mir auch unverständlich. Denn mittlerweile gibt es unter dem Stichwort „Birding“ bzw. „Birdingtours“ eine Menge Angebote.
Vogelbeobachtung ist „in“. Birdingtours bieten dazu Reisen in der ganzen Welt an. Wer aber erst mal zu Hause bleiben möchte, dem sei der folgende Link empfohlen: birdingtours.de/wissen/tipps/

Der Eichelhäher wurde besonders selten gesichtet. Aber vielleicht hört man ihn manchmal.

Aus den Wäldern kamen einige Arten auch seltener an die Futterstellen. Neben Kernbeißer, Buntspecht und Buchfink wurde in diesem Jahr besonders selten der Eichelhäher gesichtet. Ein Grund dürfte dabei das vergangene Mastjahr der Bäume gewesen sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.

Rangfolge einiger Arten orientiert am Kreis Gießen. In der Veröffentlichung des Nabu gibt es dazu die Bemerkungen, ob eine Vogelart zu- oder abnimmt, die Anzahl der Gärten, in denen sie beobachtet wurde sowie die Anzahl der Vögel pro Garten. Das kann man lesen unter nabu.de/Tiere und Pflanzen/Aktionen und Projekte Stunde der Wintervögel/Ergebnisse=Hessen&Ort Die in der Tabelle genannten konkreten Zahlen umfassen die Gesamtzahl der Vögel einer Art, die bei der diesjährigen Zählung aus dem Kreis Gießen gemeldet wurden.

Hier folgen demnächst noch Videos, die die eigenen Zählungen belegen,

Noch mehr Piepmätze

Dompfaff-Rettung

Dieser junge Dompfaff = Pyrrhula pyrrhula flog mit voller Wucht gegen eine Fensterscheibe. Er lag da wie tot, und wir glaubten nicht, dass er es schafft, denn der ganze Schnabel war voller Blut. Aber sein Herz schlug noch ganz schwach. Ich behielt ihn über eine halbe Stunde in der Hand, spielte ihm die Töne seiner Artgenossen vor und hob ihn gelegentlich in die Wärme der Schreibtischlampe. Dabei wurde er immer kurz munter. Nach einigen Wiederholungen schlug das Herz kräftiger. ich setzte ihn auf den Schreibtisch, und er machte die ersten Flugversuche.

Der Jungvogel ist noch bräunlich an Stellen, die später grau werden. Und er hat noch kein schwarzes Käppchen
Wir setzten ihn in den Garten, wo er etwa zweieinhalb Stunden fest schlief. Danach machte er sich auf und davon.

Das Rotkehlchen = Erithacus rubecula konnte schon gut fliegen, landete aber am falschen Ort. Ich konnte es im Schlafzimmer ohne Probleme einfangen. Aber sofort fing es an zu schimpfen.

Junges Rotkehlchen

Normalerweise sollte man die Tiere nicht anfassen, außer in Notsituationen wie hier beschrieben. Vor allem Singvögel haben ein sehr schlechtes Geruchsvermögen, so dass sie weiterhin von den Verwandten akzeptiert werden.
Bei Säugetieren wie z.B. Rehkitzen, Hasen heißt es dagegen: Hände weg!
Und wenn ein junger Vogel, der noch nicht fliegen kann, auf dem Boden hockt, dann wird er auch dort von den Eltern gefüttert, sobald alle Gefahren, vor allem der Mensch, wieder weg sind. Man darf ihn nur beobachten. Nur wenn er nach Stunden immer noch dort sitzt, ist eventuell menschliche Hilfe erforderlich.

Piepmätze kann man zu den Weißstörchen =Ciconia ciconia eigentlich nicht sagen. Am Sonntag den 7. August sahen wir gegen 18.00 Uhr 14 Tiere auf der Wiese am Heuchelheimer Kreisel. Am Montag um 9.00 waren sie immer noch da. Leider fehlten sie, als wir am Dienstagabend mit Teleobjektiv ausgerüstet wiederkamen. Daher können wir leider keine bessere Aufnahme liefern. Nach Aussage von Frau Schmidt vom Nabu Rodheim halten sie sich normalerweise auf den Lahnwiesen bei Atzbach auf. Wer sie jetzt noch dort sehen will, muss sich beeilen, denn sie begeben sich Ende August auf den Flug nach Afrika. Ob das jetzt bei milderem Wetter auch so sein wird?

Leider nur zu ahnen, aber es waren 14 Tiere.

Etwas näher an Kinzenbach trafen wir dieses Paar, das auf dem Horst gebrütet hat, der im letzten Herbst aufgestellt wurde. Es hat ein Jungtier aufgezogen.

Das junge Storchenpaar hatte 2022 zum ersten Mal Nachwuchs

Eigentlich war der Artikel fertig, doch dann flog ein weiterer Gast ins Haus. Zum Fangen eignen sich durchsichtige Gefäße mit weiter Öffnung, denen man ein Stück Papier unterschiebt.
Auch die kleine Blaumeise = Cyanistes caeruleus wurde zu Filmaufnahmen verdonnert, was ihr erstmal gar nicht gefiel. Sie pickte mehrfach in meinen Finger, und das tat richtig weh. Dann beruhigte sie sich und ließ sich von allen Seiten bewundern.

Junge Blaumeise

Fotos Ev. Renell, Winfried Senger, Szuszanna

Quellen: brodowski-fotografie Beobachtungen Blaumeise

Siehe auch unter: Natur. Ein Storchennest für Biebertal

Sind die Schwalben faul geworden?

Mehlschwalben auf Suche nach Schlamm
Mehlschwalben auf der Suche nach Schlamm, den sie für ihre Nester brauchen
Foto
: Liga-vogelschutz.org/themen/mehlschwalben_rauchschwalben/

So lautete eine Frage auf der Jahreshauptversammlung des Natur- und Vogelschutzvereins Fellingshausen am 1. April 2022. Ein eindeutiges Nein vom Vorsitzenden Michael Gerth. „Sie nutzen nur alles, was ihnen zur Verfügung steht. Zum Selberbauen brauchen sie feuchten Lehm oder Schlamm. Der ist Mangelware, seit alle Dorfstraßen und Feldwege asphaltiert wurden.“ Auch ansonsten fehlt es an vielem: Es regnet weniger, es gibt weniger Insekten, und es gibt auch weniger Menschen, die die Schwalbe unter ihrem Dach haben wollen.

Kindheitserinnerungen: Ich wohnte eine Zeitlang in einem typischen niedersächsischen Bauernhaus mit herabgezogenem Reetdach. Die Erwachsen konnten aufs Dach greifen. Ich saß auf dem Boden und beobachtete stundenlang, wie Frau Schwalbe und Herr Schwälberich pausenlos hin und her flogen. Besonders schön fand ich es, wenn 3-5 große, hungrige Schnäbel aus dem „Reihenhaus“ schauten. Im Kuhstall hinter der Wand war nicht weniger los. Durch die Kühe gab es genügend Insekten, und zusätzlich flogen die Rauchschwalben wie der Blitz durch die den ganzen Sommer über geöffneten Fenster ein und aus.

Wieso wurde die Schwalbe als Glücksbringer gesehen?

Schwalben bringen nicht nur den Frühling mit sich, sondern, wie man sagt, auch das Glück. Mit Schwalben galt das Haus früher vor Blitz und Feuer geschützt und das Vieh vor Krankheiten bewahrt. Die Anwesenheit von Schwalben ist noch dazu sehr nützlich für den Menschen, da die Tiere kiloweise Mücken fressen, welche neben Fliegen und Blattläusen, die Lieblingsspeise der Schwalbe darstellt. An seine Jungen verfüttert ein Schwalbenpärchen in einem Jahr ungefähr ein Kilogramm Insekten, was in etwa 250 000 Tieren entspricht. Schwalben sind also äußerst hilfreiche Schädlingsbekämpfer. Weniger Mücken in Haus und Hof zu haben ist wiederum wohl wirklich Glück.
Obermain-Tagblatt

Ornithologischer Bericht Michael Gerth berichtete von einem jungen Paar in seiner Nachbarschaft, das zwar keine Kühe hält, aber dafür sorgt, dass die alten Stallfenster den ganzen Sommer über geöffnet bleiben. Trotz Insektenmangel brüten bei ihnen Rauchschwalben.
12 neue Rauchschwalbennester wurden montiert. Am 27. März 2022 kamen die ersten Paare aus dem Süden zurück. Schwalben sind standorttreu, denn der Bau eines kunstvollen Schwalbennestes erfordert sehr viel Energie, das macht man nicht jährlich neu.
Rolf Gerth notierte, dass vergangenes Jahr drei Mehlschwalben erst am 22. August schlüpften und am 25. September als letzte gen Süden flogen. Am 21. August wurden über Fellingshausen ca. 2500 Tauben verschiedener Arten beobachtet. Im Herbst konnte man über dem Aartalsee 18959 Kraniche zählen, ebenso eine bemerkenswerte hohe Anzahl an Kormoranen.
Am Kirchturm wurden nach der Dacherneuerung neue Brutkästen für Mauersegler montiert. Wer selber bauen möchte, hier ist eine Anleitung:

Die Reinigung der Nistkästen im Herbst ergab, dass etwa 80% der 300 Kästen von irgendeiner Meisenart bewohnt waren. Man konnte 15 Kleiberbruten zählen. Beklagt wurde auch 2021 der Rückgang des Feldsperlings.

Feldsperling, brauner Scheitel, Wangen weißlich mit auffälligem dunklen Fleck, kleiner als Haussperling:
Ruft oft zwit oder bei Streit teckteckteck.
Haussperling grauer Scheitel, schwarzer Kehllatz, Weibchen graubraun. Ruf tschilp-tschelp-tschilp
Beide Fotos: wikipedia


Woran liegt es? Der Feldsperling füttert bevorzugt mit Räupchen, die im Getreide leben.
Weniger Getreideflächen = weniger Raupen = weniger Feldsperlinge.
Siehe auch wikipedia.org/wiki/Feldsperling;
Singers „Gartenvögel“-Kompaß, Gräfe und Unzer, 1984 ISBN 3-7742-5036-7

Für 2022 sind folgende Veranstaltungen geplant: Am 28. Mai eine Kräuterwanderung mit Elke Fischer – Teilnahme am Brunnenfest sowie eine Herbstwanderung.

Der Verein hat derzeit 84 Mitglieder, davon 31 unter 35 Jahren. Eine Verstorbenen-Ehrung war nicht nötig. „Wer Mitglied wird, stirbt nicht“ Edith Schmidt wurde als zweite Kassenprüferin neu gewählt.

Geflügelpest – nun ist sie auch bei uns

Foto: wikipedia

Ende Januar wurde die Geflügelpest im Landkreis Gießen nachgewiesen – in Hungen-Steinheim, zwar, aber die Stallpflicht als Vorsichtsmaßnahme und Sicherheitsvorkehrung gilt nun sowohl für erwerbsmäßig gehaltenes Geflügel wie für Hobbyzüchter. Das betrifft Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasanen, Laufvögel, Wachteln, Entern und Gänse – auch wenn nur einzelne Tiere gehalten werden. Für andere Vögel wie Kanarienvögel oder Sittiche gilt die Regel erst ab 50 Tiere in der Voliere. Für Tauben gilt die Stallpflicht nicht, da ein geringes Infektionsrisiko besteht.

Kreisweit müssen Halter außerdem Biosicherheitsmaßnahmen für ihre Tiere umsetzen. Denn beim aktuellen Fund einer toten Wildgans wurde der besonders ansteckende Erreger H5N1 gefunden.
Ein Eindringen von freilebenden Vögeln in Stallungen muss verhindert werden, um einer Infektion vorzubeugen – z.B. mit Netzen einer Maschenweite von maximal 25 mm. Das ist besonders dort dringlich, wo sich in der Nähe viele Wildvögel aufhalten; z.B. im Gebiet um die Heuchelheimer-Seen und den Lahnwiesen.
Denn wie beim Corona-Geschehen unter Menschen ist Abstand das sicherste Mittel, eine Übertragung der Viren zu verhindern.

Die Vogelgrippe, wie die Erkrankung auch genannt wird, ist eine durch Viren ausgelöste Infektion, wobei die Erreger von mehr oder weniger harmlose bis tödliche Mutationen sein können. In jedem Fall ist es eine anzeigepflichtige Tierseuche, denn es kann vorkommen, dass das Virus unter Umständen auch auf Menschen überspringt.

Quellen: wikipedia, Hessenschau 19.01.2022, Bundesforschungsinstitut für Tierseuchen, agrarheutedlg.orgSonntagmorgenmagazin vom 23.01.2022

Am 20. Mai ist Welt-Bienentag…

▷ Weltbienentag 2019 - 20. Mai ist World Bee Day | Presseportal
Foto: Hannoversche Allgemeine – siehe auch
Die-Bienen-sind-auf-der-Intensivstation

…da könnte man doch, dachte ich mir, neben dem zukünftigen Feuerwehrhaus eine Blumenwiese anlegen.

Frisch besäte Fläche am zukünftigen Feuerwehrgerätehaus
Schon erkennbar: Bienenfreund, Kornblumen

Und siehe da: Man hat es schon getan. Bei näherer Betrachtung am 11. Mai konnte ich Bienenfreund, Kornblumen, Buchweizen, Sonnenblumen und Ringelblumen erkennen. In den nächsten Wochen wird noch mehr aufgehen.
Vielen Dank, liebe Gemeinde, Bauhof, Feuerwehr! Dieses Beispiel sei zur Nachahmung empfohlen.
Und das ist ganz einfach, ob auf dem Balkon, 1m² vorm Haus, oder im eigenen Garten auf einer größeren Fläche.
Am 20. Mai werden auf dem Wochenmarkt in Fellingshausen noch einmal Pflanzen verkauft. Es gibt auch Wildstauden und Samen für Insekten.


Es gibt nichts Gutes,
außer man tut es.
Erich Kästner

Fotos Eveline Renell

Ein Storchennest für Biebertal

So spektakulär wird es nicht werden. Obwohl? Markus Schmidt hat doch eine Autowerkstatt...(Foto mit freundlicher Genehmigung von Gerda Bruske , Neuruppin/Goch)

Über Störche freut sich jeder – auch wer an den Klapperstorch nicht mehr glaubt. Wir finden daher die Initiative des Nabu Biebertal ganz toll, ein Storchennest aufzustellen. Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen. Nur etwas Reisig muss noch eingeflochten werden. Der 14m lange Stamm liegt schon parat. Es fehlen noch ein paar kräftige Helfer, die bereit sind, ein Loch für den Stamm zu buddeln. Bitte melden bei Markus Schmidt: 06409 662662

Auf Hebebühnen kann man auch Storchennester bauen: Das Reisig muss noch eingeflochten werden. (Foto Lindemann)


Der Stamm mit dem Nest drauf wird oberhalb von Bieberbach und Kläranlage Rodheim seinen Standort finden. Die Wiese gehört der Gemeinde. Zum Bach hin gibt es eine Feuchtwiese, so dass die Storchenfamilie auch auf Frösche hoffen darf. Die Ernährungsgewohnheiten von Weißstörchen können Sie über diesen Link zum NaBu lesen: Wie ernähren sich Störche?
Markus Schmidt sagte mir, dass es in diesem Jahr mit dem Nistangebot nicht mehr klappen würde. Aber viele Tiere wollen ohnehin erst mal gucken. Also hoffen wir aufs nächste Jahr.

Die Nistgelegenheit ist eine Sache, die Nahrung die andere. Zum Glück wirtschaften unsere Landwirte nach ökologischen Kriterien.
Eine Radtour mit meiner Tochter 1995 führte uns auch in das Storchendorf Rühstädt. Rühstädt liegt in Brandenburg 10km vor der Einmündung der Havel in die Elbe. Eine Zeitlang verläuft die Havel parallel zur Elbe und es gibt viele Feuchtwiesen. In den Dörfern davor sahen wir gar keine Störche, aber es stank furchtbar nach Gülle. Kaum in der Gemarkung Rühstädt angekommen begrüßten uns ganz viele schwarz-weiß-rote Gesellen auf der Futtersuche. Im Dorf mit den kleinen einstöckigen Gebäuden und vor jedem ein Birnbaum gab es kaum einen Standort, von dem aus nicht mindestens eins, oft drei bis vier Nester gleichzeitig zu sehen waren. – Die Gemeinde Rühstädt hatte sich bereits in den fünfziger Jahren dafür entschieden, den Störchen nicht nur Quartiere anzubieten sondern die Landwirtschaft so auszurichten, dass sie ohne Gifte und überzogene Düngung auskam. Der Storchenerfolg gab ihnen Recht. 1995 bevölkerten etwa 45 Störche das Dorf mit 450 Einwohner, Davor und danach waren es auch schon bis zu 80. 2019 war der Aufzuchterfolg gering, den trockenen Sommern geschuldet. Es ist auch für die Störche wichtig, dass die Landschaft nicht weiter versiegelt wird und Feuchtwiesen und Bäche erhalten bleiben.

https://www.youtube.com/watch?v=LZ-hjPE9-CM

Übrigens: Das Storchennest auf dem Trabbi steht am Ortseingang von Neuruppin (Fontane-Stadt) im nördlichen Brandenburg. Ich kenne es seit 2001. Zu vieler Menschen Freude wurde der völlig durchgerostete Trabbi 2017 durch einen neuen ersetzt. Die Störche nehmen dieses Quartier in jedem Jahre an.

Bäume sind nicht der einzige Lebensraum

Video: Winfried Senger

Weidenfällung am Kehlbach/Marschallwiese in Fellingshausen

Meistens ist die Aufregung groß, wenn wieder irgendwo Bäume gefällt werden- wie am 15. und 16. Februar in Fellingshausen.

Wird mit dem Fällen der Bäume den Anwohnern nicht der Lärmschutz genommen?
Von den Mitarbeitern des Bauhofes wurden nicht alle Bäume gefällt, sondern immer welche zwischendurch „auf den Stock gesetzt“. Was bedeutet das? Die Weiden sind schnellwüchsig, Die verbliebenen Stämme werden bis zum Herbst schon wieder einen Zuwachs zwischen 1 und 2m haben. Da der Stamm an ganz vielen ruhenden Knospen austreiben wird, ist der Lärmschutz im Herbst besser als bei Einzelstämmen.

Welche Rolle spielt bei der Fällung der Kehlbach?
Der Kehlbach hat nahezu kein Gefälle. Wenn er noch dazu beschattet wird und viel Falllaub ins Wasser fällt, ist eine baldige Verlandung vorhersehbar.. Nach der Fällung bekommt er mehr Licht.

Wird mit dem Fällen der Bäume den Vögeln  Nistraum genommen?
Nur, wenn es sich um alte Bäume handelt, bei denen Baumhöhlen von bestimmten Arten (Spechtvögel, Eichhörnchen, Siebenschläfer u.a.) bewohnt werden. Das ist bei den relativ intakten Weiden nicht der Fall. Andere wie Krähen, Elstern ziehen einen Baum weiter. Die wieder ausschlagenden Stämme bieten in den nächsten Jahren solchen Vögeln Nistmöglichkeiten, die gerne in Sträuchern wohnen.

Werden sonstige Tiere und Pflanzen gestört?
An diesem Ort wachsen viele Pestwurz*), vereinzelt Sumpfdotterblumen. Die Sumpfdotterblume braucht viel Licht  Je sonniger es ist, umso mehr können sich auch andere Pflanzen ansiedeln. So ein Lebensraum wird auch von den meisten  Froscharten bevorzugt, von sonstigen tierischen Bewohnern gar nicht zu reden.
*) Pestwurz (Petasites albus) wächst auch im Halbschatten, blüht aber besser, wenn Licht auf sie fällt. Achten Sie mal im März auf die ungewöhnlichen Blütenstände.  Mit Pest hat die Pflanze nichts zu tun. Der deutsche Name leitet sich ab (und wurde verballhornt = sinnentstellt) vom griechischen Wort Pétasos, das bedeutet schirmförmiges Laubblatt. Und tatsächlich bilden diese Pflanzen nach der Blüte Rhabarbergroße Blätter.

Weiße Pestwurz im Austrieb, Foto Eveline Renell

95 Vogelarten in heimatlichen Fluren

Mehlschwalben oben
Rauchschwalben rechts im Bild

Michael Gerth konnte 2020 bei seinen ornithologischen Kontrollgängen rund um Biebertal 95 Vogelarten kartieren. Zudem wurde bei der Schwalbenzählung in den Ortsteilen von 79 Mehl-, 15 Rauchschwalben und 7 Mauerseglern berichtet. In den vom Vogel- und Naturschutzverein Fellingshausen aufgestellten Nistkästen konnten 62 Bruten von Blaumeisen gezählt werden, während der Nachwuchs beim Kleiber und Feldsperling zurückging. Auch ein Waldkauz konnte in diesem Jahr wieder bestätigt werden.

Quelle: Bericht von der JHV des Vereins, Gießener Anzeiger, 17. Nov. 2020

Ergebnisse der Vogelzählung in unserem Garten

Am 2. Februar 2020Von Eveline Renell In FellingshausenInformativesNatur

Erlenzeisig
Kohlmeise
Buchfink

Die oben abgebildeten Vogelarten besuchten uns in unserem Garten in diesem Winter am häufigsten.
Die offiziellen Ergebnisse der bundesweiten NaBu-Vogelzählung können Sie unter diesem Link finden: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/ergebnisse/21784.html„Bei der Stunde der Wintervögel wurden im Kreisgebiet 12628 Tiere gezählt. Spitzenreiter war der Haussperling. Das teilte der Kreisverband Gießen des Naturschutzbundes (NaBu) mit. 539 Vogelfreunde haben sich an der Aktion beteiligt, gezählt wurde in 360 Gärten“ (Quelle: pm, Gießener Allgemeine vom 30. 01. 2020). Wir selber zählen seit vier Jahren von Ende November bis Ende März vor allem an Futterstellen. Den Haussperling gab es in diesem Winter bei uns gar nicht. Die größte Anzahl Vögel (bis zu 19 gleichzeitig) zählten wir beim Erlenzeisig, gefolgt von Kohlmeise (8 gleichzeitig) und Buchfink (8 gleichzeitig). Die Blaumeise (Platz 3) ist maximal zu zweit im Garten, noch seltener die Sumpfmeise. Letzere war einige Jahre lang sehr viel häufiger als die Kohlmeise. Bis Mitte Januar kamen nur zwei Amselmännchen, Inzwischen taucht regelmäßig ein Weibchen auf.

Dompfaff männlich
Dompfaff weiblich

Täglich besuchen uns zwei Eichelhäher, an manchen Tagen sogar drei oder vier. Und auch die schönen Dompfaffen oder Gimpel sind bei uns häufig zu sehen. Sie kamen sogar schon Ende November, während sie üblicherweise erst Ende Dezember anfliegen. Männchen und Weibchen sind wunderbar von einander zu unterscheiden. Aber beide tragen das schwarze Pfaffenbarett, das diesem Vogel zum Namen verhalf. Normalerweise sind es zwei, gelegentlich auch drei Paare. Der Bergfink trat in diesem Winter sehr selten und nur einzeln in Erscheinung. Vor einigen Jahren gab es im Lahn-Dill-Kreis ganze Schwärme, da waren es auch bei uns mehr. Nur der sonst zuverlässige Kernbeisser beehrte uns in diesem Winter noch kein einziges Mal.

Eichelhäher
Bergfink

Weitere Gartenbesucher waren (in absteigender Folge): Kleiber, Rotkehlchen, Buntspecht, Grünfink, Zaunkönig, Gartenbaumläufer, Tannenmeise, Elster, Schwanzmeise, Bussard.
Auf der Homepage des NaBu – siehe Link – befindet sich auch eine interaktive Karte. Dort können Sie zum Beispiel die jeweiligen Zahlen für den Kreis Gießen einsehen. An welcher Adresse gezählt wurde, ist jedoch seit diesem Jahr nur noch ungenau erkennbar. Datenschutz – auch für Vögel.

https://www.giessener-allgemeine.de/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/ergebnisse/21784.html
Eigene Beobachtungen
Alle Fotos NaBu siehe oben.