Bioaktivatoren – Kompost

Nicht nur die Bäume im Wald leiden unter der langanhaltenden Trockenheit der vergangenen Jahre, auch die Bäume entlang unserer Straßen und auf den Friedhöfen sind betroffen. 4 von 5 Bäumen zeigen bereits Schäden.
Daher wird z.B. in Langgöns zur Stärkung der örtlichen Bäume Bioaktivatoren eingesetzt.
Klimaschutzmanagerin Susann Müller: „Im heimischen Garten kann man wunderbar mit einem Komposthaufen eigenen Humus herstellen, die Gemeindeflächen sind hierfür jedoch zu groß. Je humoser ein Boden ist, desto mehr Wasser und CO² kann er aus der Atmosphäre binden. Böden sind weltweit, aber eben auch regional, der größte terrestrische Speicher für Kohlenstoff. Dadurch ist organische Bodensubstanz nicht nur für die Bodenfruchtbarkeit, sondern auch als Umschlagsort von Treibhausgasen für den Klimawandel von großer Bedeutung. 1 % mehr Humus im Boden bedeutet eine Erhöhung der Wasserspeicherkapazität von 7 – 11 l pro m².
Daher haben wir in Absprache mit unserem Bauhof-Baumexperten Christian Ulm für eine gezielte Anwendung mit dem Bodenaktivator entschieden.“
Der Bodenaktivator als Baumdünger sorgt durch seine organischen Substanzen und natürlichen Mineralien also nicht nur für Nährstoffzufuhr, er optimiert zudem die Bodenqualität durch eine Verbesserung biologischer Prozesse und die Vermehrung von Mikroorganismen. Damit wir eine wesentliche Verbesserung der Struktur des Erdreiches erreicht.
Denn durch das verbesserte Bodengefüge kann von den Pflanzen Luft und Wasser besser aufgenommen werden.

Bäume dienen als Beschatter und Verdunster. Damit spielen sie angesichts der oft anhaltend hohen Temperaturen im kommunalen Raum eine immer größere Bedeutung. Gerade aber allein stehende Bäume z.B. am Straßenrand haben es besonders schwer, gegen die Folgen des Klimawandels anzukommen.

Quelle: Gießener Allgemeine, 9.11.2023; Foto: Lindemann

Rundgang um „Die Welz“ in Fellingshausen

Derartig krumm gewachsen und vom Wind gebogen standen viele Bäume, insbesondere Kiefern, im Gebiet der Welz, oberhalb der alten Straße von Fellingshausen nach Krofdorf …. meinem Empfinden nach eines der schönsten Waldstücke hier in der Umgebung.

Einen Bericht zum „Skulpturenpark“ dort finden Sie in unseren Nachrichten vom 22. Juni 2023.

Aktuell wurden dort all die von der Trockenheit geschädigten Bäume gefällt, so dass es dort nun folgendermaßen aussieht:

Fotos: Lindemann

Streuobstwiesen in Biebertal

Streuobstwiesen sind Teil der hessischen Kulturlandschaft. Sie bieten wichtige Rückzugsräume und Nahrungsangebot für viele Tier- und Pflanzenarten.

Streuobstwiesen gehören mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Die Artenvielfalt ist auf Streuobstwiesen so groß, weil sie mit ihren Bäumen die Eigenschaften lichter Wälder und mit ihrem Unterwuchs die Eigenschaften blühender Wiesen vereinen. Auf einer Streuobstwiese findest Du neben Bakterien und Mikroben sechs verschiedene Tierklassen. Zu ihnen zählen Amphibien und Reptilien, Insekten, Säugetiere, Spinnen und Vögel. Damit viele verschiedene wild wachsende Blumen blühen können, sollte die Wiese je nach Aufwuchs ein bis drei Mal im Jahr gemäht und abgeräumt werden. Alternativ ist auch eine extensive Beweidung positiv für die Artenvielfalt. Extensive Beweidung bedeutet, dass die Tiere nur kurz die Fläche beweiden und dazwischen lange Ruhezeiten liegen, in denen sich die Vegetation von Verbiss und Tritt erholen kann. Die blühenden Wiesen und Weiden sind unverzichtbar für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Blüten besuchende Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel und andere größere Tiere sind.

Jubiläumswiese unterhalb Stadion

Tilsiter Straße

Auch bei uns in Biebertal gibt es in jedem Ortsteil Streuobstwiesen. In Rodheim findet man unterhalb des Stadions auf der Jubiläumswiese die größte von allen. Dort stehen laut Gemeinde rund 86 Bäume in den Sorten Apfel, Birne, Zwetsche, Kirsche, Speierling, Mirabelle und Mispel. Eine weitere gibt es in der Tilsiter Straße mit 46 Bäumen (Apfel, Birne, Zwetsche).

Weitere Streuobstwiesen in Biebertal:

In Vetzberg: Borngasse – 6 Bäume (Äpfel); Osthang Humersbach – 16 Bäume (Äpfel & Zwetsche); Osthang Rundweg – 15 Bäume (Äpfel & Birne); Unterhalb Friedhof – 6 Bäume (Äpfel).

Borngasse

Osthang Humersbach

Osthang Rundweg

Unterhalb Friedhof

in Fellingshausen: Am Radweg – 3 Bäume (Äpfel); Verlängerung Hintergasse – 51 Bäume (Äpfel, Kirsche, Zwetsche, Mirabelle und Speierling)

Verlängerung Hintergasse

Am Radweg

in Frankenbach: südlich vom Sportplatz – 60 Bäume (Äpfel, Zwetsche und Birne)

in Krumbach: Jubiläumswiese hinter dem Sportplatz – 33 Bäume (Äpfel, Zwetsche, Birne und Speierling)

in Königsberg: Mückenstrauch – 21 Bäume (Äpfel, Birne, Kirsche, Zwetsche und Walnuss)

Des weiteren gibt es auch jede Menge Einzelbäume in Rodheim, Vetzberg, Fellingshausen und Königsberg.

Rodheim

Königsberg

Vetzberg

Fellingshausen

Frisches Obst ist ja bekanntlich sehr gesund. Aber muss es unbedingt das aus Spanien oder sonst woher aus dem Supermarkt sein? Gewisse Bäume (außer Jubiläumswiesen) können hier in Biebertal kostenlos gepachtet werden. Man muss sich lediglich darum bemühen, den Untergrund frei zu halten und die Bäume entsprechend zu schneiden. Wer das nicht selbst kann, darf gerne beim Obst- und Gartenbauverein Rodheim anfragen. Herr Altena und seine Vereinskameraden stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Zurzeit arbeitet die Verwaltung das Obstbaum Kataster auf, sie bitten daher um etwas Geduld. Wenn jemand Interesse an einer Obstbaum-Pacht hat, dann soll er sich gerne vormerken lassen unter info@biebertal.de

Fehlende Bilder werden nachgereicht!

Bild 1: umwelt.hessen.de
Bild 2: C. Haus
Bild 3: F. Scholz

Bild 4+7: H. Waldschmidt
Bild 5+6 R. Zimmer
Bild 8 + 9: A, Lindemann
Bild 10-12: C. Haus
Bild 13: S. Kraft
Bild: 14-17: Gemeinde Biebertal
Quelle: Wikipediabund-bawue.deklimawiese.de
, Präsentation Fr. Steiger im Umweltauschuss

Wildbienen-Sprechstunde 31. März Am Turnerplatz

Um 14.00 Uhr regnete es, aber zur allgemeinen Freude hatten Herr Geller und Herr Kompe von Evenius ein Zelt über dem fest verankerten Wildbienenhaus errichtet, und darunter hatten diverse Ausstellungsgegenstände Platz. Die ersten Besucher waren schon in ein Gespräch vertieft, Herr Ketschmer zeigte viele Fotos von Schmetterlingen und Bienenpflanzen aus dem heimischen Garten.

Wildbienenhäuser gibt es in Baumärkten, im Internet oder auch privat gebaut nach irgendwelchen Bauanleitungen. Das Bild links ist so eins. Es hat verschiedene Fehler. Kiefernzapfen und Sägespäne sind zwar billig, werden aber von den Wildbienen nicht angenommen. Die Bohrlöcher unterm Dach sind zu klein, besser ist es sie seitlich anzubringen, weil das Holz dann nicht reißen kann – was bei Schwankungen von Temperatur und Feuchtigkeit immer wieder vorkommt. Die Bahmbushalme sind viel zu rau, so dass es beim Hineinschlüpfen zu Verletzungen kommen kann. Was auf dem Foto nicht sichtbar ist: Die Tiefe des Hauses ist unzureichend, 8-9cm sollten es mindestens sein, damit die Weibchen – hinten – und die Männchen – vorne – genügend Platz zur Verfügung haben. Das abgebildete Haus ist vielleicht niedlich, aber rausgeschmissenes Geld. Heute sah ich eins für rund 20€ bei Obi. Es war zwar tief genug, zeigte aber ansonsten die gleichen Fehler.

Im Foto oben rechts sind Kokons von der Roten und der Gehörnten Mauerbiene zu sehen.
Das linke obere Foto zeigt Broschüren, die über verschiedene Naturschutzverbände zu beziehen sind.

Das links abgebildete Buch von Elke Schwarzer empfiehlt Herr Geller allen, die ihren Garten Wildbienenfreundlich bepflanzen wollen.
Es ist erschienen im Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2020
neu für 18,00€

Frau Schwarzer und Frau Velte aus Bieber brachten ihre von links: Herr Geller, Herr Kretschmer, Herr Kompe
Kinder im Kita-Alter mit – die sich erstaunlich gut auskannten.
Das hinten sichtbare Haus war teilweise bewohnt und zwar mit
Sand- Pelz- und Roten Mauerbienen

Wildbienenhäuser und Fledermausturm stehen gegenüber der Bushaltestelle

Spaziergang im Januar 2023

An der Nusshecke – eine urige Baumgestalt – was für ein Fabelwesen stellt der Baum dar?

Wer ein bisschen genauer hinguckt, kann auch im Januar beim Spazierengehen eine Menge entdecken, Das Judasohr – ein Pilz = Auricularia auricula-judae wächst zwar ganzjährig und bevorzugt auf morschem Holunder, aber am besten sieht man ihn im Winter. Bei Trockenheit schrumpft er, sobald es regnet, quillt er auf und ändert die Farbe ins Violette. Er ist essbar und ein richtiger Anfängerpilz, denn man kann ihn nicht verwechseln. Er ist verwandt mit Auricularia polytricha, auch als Mu-Err Pilz aus der chinesischen Küche bekannt.
Gesehen auf einer Streuobstwiese am Hainaer Berg.


Siehe auch: dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/2017-judasohr

Warum heißt der Pilz Judasohr?
Angeblich hat sich der Jünger Judas, der Jesus verraten hatte, später an einem Holunder erhängt. Wer weiß, wie leicht Holunder bricht, muss das jedoch ins Reich der Phantasie verweisen.
Dieser Pilz wächst auch an Ahorn oder Buche.
Ein alter Apfelbaum – wer den wohl bewohnt? Es gefällt mir, dass alte Bäume in Biebertal stehen bleiben und nicht gleich der Säge zum Opfer fallen. Vielen kleinen Tieren und Pilzen bescheren solche Bäume eine neue Heimat. Ich mag auch die vielen Braun- und Grautönungen der Bäume, die mir nur im Winter auffallen.
Foto rechts: eine Korkenzieherhasel*) mit einem Wildtrieb in einem verwilderten Kleingarten an der Nusshecke.
Korkenzieherhasel*) mit blühendem Wildtrieb
Eine Erlenreihe und ein paar Apfelbäume am Bach
Oberhalb des neuen Bauhofes, Nähe Heegstrauch
Hier findet man viele Misteln in den alten Apfelbäumen
Frisch gepflügt glänzt der lehmige Boden
Begrünt sähe die Wand viel schöner aus!
Wolken, immer wieder faszinierend
Eichen können auch strauchartig wachsen. Das passiert manchmal, wenn vorher ein Wildverbiss stattfand. Aber die Eichen, die zu den Buchengewächsen gehören, sind von Natur aus sehr vielgestaltig.
Bild rechts: Nach dem Spaziergang Ofen- und Kerzenwärme.
Kerze und Zaubernuss: Winter und Frühling

*) Die Korkenzieherhasel (Corylus avellana `Contorta´) entstand durch eine Virus-Infektion der gewöhnlichen Haselnuss (Corylus avellana). Sie kann nicht durch Stecklinge vermehrt werden, sondern nur durch Veredelung auf einen Wildtrieb. Und der wächst manchmal wieder durch. Das ist auch bei dem abgebildeten Strauch passiert. So lange man den Wildtrieb im Zaum hält, ist das sogar von Nutzen durch eine verlängerte Blütezeit. Ansonsten übernimmt irgendwann der Wildling die Regie. – Hat die Korkenzieherhasel in einem Naturgarten was zu suchen? Wir machten folgende Beobachtungen: 1. Der Strauch verlängert die Blütezeit der Haselnuss erheblich. 2. Er bildet Früchte. 3. Er ist ein beliebter Aufenthaltsort für alle Meisenarten. Bedingt durch die verschnörkelten Zweige, die vielen Kätzchen und im Sommer das dichte Blattwerk finden sie dort Schutz. 4. Wer gerne dekoriert, hat in den unbelaubten Zweigen ein jahrelang haltbares Gestaltungsobjekt für drinnen und draußen, und zugleich ein gern gesehenes Geschenk.

Alle Fotos: Eveline Renell

Haben Sie Rooibos – Tee im Haus?

Rooibos- Strauch, auf Deutsch Rotbusch, botanisch Asphalatus linearis, ein Hülsenfrüchtler

Ich hoffe, er schmeckt nicht nur, sondern tut Ihnen auch gut. Wir waren vor einigen Tagen in Clanwilliam in der Provinz Northern Cape in Südafrika und haben eine Menge über diesen Tee erfahren. Bei uns ist es eben nur Tee, aber in Wirklichkeit viel mehr: Heilpflanze, Küchenzutat, Grundlage für Kosmetika aller Art.
Die Gegend um Clanwilliam mit dem einzigartigen Gebirge Cederberg mountains, etwa 300 km nördlich von Kapstadt, ist die Heimat der Wildform des Rooibos.

Der Cederberg
in Südafrika

Rooibos hat als erstes afrikanisches Produkt 2021 Ursprungsschutz in der EU erhalten!

Der Rooibos-Antrag war bereits im August 2018 vom South African Rooibos Council (SARC) eingereicht worden, einer Branchenorganisation, die Unternehmen vertritt, die an der Verarbeitung, Verpackung, Vermarktung und dem Export von Rooibos-Tee beteiligt sind. Die Organisation repräsentiert damit 80 Prozent der Menge und des Marktwertes der jährlichen Produktion von Rooibos.

Rooibos-Strauch

Im Rooibos-Haus in Clanwilliam sahen wir einen kurzen Film über die Produktion dieser Pflanze vom Steckling bis zum Endprodukt. Ich kaufte ein Stück Seife, worüber ich erst in einigen Monaten berichten kann sowie ein Kochbuch. Hierin verraten südafrikanische Spitzenköche ihre besten Rezepte entlang der kompletten Menüfolge bis hin zu Kuchen, Mix-Getränken, Chutneys und Marmeladen.  Das meiste davon kann ich auch in Biebertal problemlos ausprobieren.  Darüber werde ich berichten.

Frühestens nach achtzehn Monaten kann erstmals geerntet werden. Das geschieht auch heute manchmal noch von Hand. In seinem Ursprungsland Südafrika ist Rooibos Tee ein Nationalgetränk, und das aus gutem Grund.

Rooibos-Kosmetik
Rooibos-Tee

Aber nicht nur Kosmetik und Tee kann man daraus zubereiten, sondern ideal für den Sommer auch leckeren Eistee. Dazu benötigt man:

  • 3 Beutel Bio Rooibos Vanille Tee
  • 1 Bio Zitrone
  • Bund Zitronenmelisse
  • Holunderblütensirup
  • Eiswürfel

Die Zubereitung erfolgt folgendermaßen:

  • Zitrone halbieren, eine Hälfte schälen und auspressen, übrige Zitrone in Scheiben schneiden, dann vierteln.
  • Zitronenmelisse waschen, trocken schütteln. Ein paar Zweige für die Deko beiseite legen.
  • Zitronenschale und Zitronenmelisse mit einem Mörser mehrfach andrücken.
  • 750 ml Tee nach Packungsanleitung zusammen mit der Schale und den Blättern zubereiten. Gut auskühlen lassen.
  • Den abgekühlten Tee mit Zitronensaft mischen. Eiswürfel in Gläser geben, je ein paar Zitronenstücke und 1-2 TL Holunderblütensirup hineingeben, mit Tee aufgießen und sofort servieren.

Und nun heißt es schmecken lassen. Rooibos ist nicht nur für Tee geeignet, sondern auch wirksam an Stelle mancher Medikamente:

Beispiele:

ACE (Angiotensin-konvertierendes Enzym) ist ein körpereigenes Enzym zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks. Bei Bluthochdruck werden Medikamente eingesetzt, die das ACE hemmen. Es könnte nachgewiesen werden, dass Rooibos ebenfalls eine ACE-hemmende Wirkung hat und somit einen positiven Einfluss auf den Blutdruck. Rooibos hilft auch hier bei der Vorbeugung gegen Schlaganfälle und Herzinfarkten.

Rooibos reduziert Arteriosklerose:
Medizinische Studien haben gezeigt, dass Rooibostees positive Wirkungen bei Diabetes haben. Besonders das ausschließlich in Rooibos vorkommende Flavonoid Aspalathin hat eine doppelte Wirkung. Es reduziert den Blutzuckerspiegel und regt die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse an. Dies wirkt sich positiv bei Diabetes Typ 1 und 2 aus.

Bilder: E. Renell
Quelle: kaffeeshop24.de, euactiv.com

Förderung der Artenvielfalt

Ein Gastbeitrag von Ernst Döpfer

In diesem naturnahen Garten lässt sich folgendes finden … und so manches nachahmen:

  • Vorwiegend heimische Sträucher, Laubbäume, Blühpflanzen (Staudenbeete, mehrjährig), Rank- und Kletterpflanzen  – Efeu, Kletterhortensie, Kletterrosen.

Verschiedene Haselnuss, Mispel (Hornissen an den Blüten), Berg-, Spitz-, Feld- Ahorn. Eiche, Hainbuche auch Hainbuchenhecke etwa 20 m lang, Eberesche (Vogelbeerbaum), Mährische Eberesche (leckere Früchte) im Vorgarten.
 Elsbeere, Rosskastanie.  Vorwiegend vor 25 – 30 Jahren angepflanzt und daher entsprechend hoch.

Obstbäume:  2 Apfel-Hochstamm, Süßkirsche, Quitte.

Beerensträucher:  Stachel-, Johannisbeeren (rot, weiß, schwarz),
Jostabeeren, Brombeeren.

  • Totholz- oder Laubhaufen

Laubhaufen im Herbst, zusammengehalten durch Baustahlmatten – Überwinterungsstellen für Igel.
Totholz durch Schnittgut, auch Stammreste gefällter Bäume (Bergahorn und Birke).
Hochinteressant – aus dem Totholz des Hainbuchenheckenrückschnittes kommen seit einigen Jahren die Balkenschröter (gehört zur Familie der Hirschkäfer).

  • Wasserstelle in Form von Tränke
    3 Tränken in verschiedenen Höhen vom Boden
  • Sumpfbeet hängt direkt am Gartenteich. Am Ufer ein Steinhaufen. Dort die seltene Trompetenflechte und weitere Moose und Flechten.
  • Gartenteich (Förderung von Amphibien, Libellen und wasserbewohnenden Insektenarten)
    Ein Gartenteich mit etwa 6 qm Oberfläche direkt neben der Terrasse. Keine Fische, daher nur die Lebewesen die vor 30 Jahren bis heute hier eingewandert sind.  Z.B, Gelbrandkäfer, Taumelkäfer, Rückenschwimmer u.v.a.m.  Teich- und Bergmolche, viele verschiedene Libellenlarven, Köcherfliege, Wasserläufer, div. Spinnenarten am Ufer …….
    z.Zeit hunderte Quappen der Erdkröte.
    Fast alles auch in einem 1 qm großen Miniteich auf einer anderen Geländeebene.
  • Bestehende Blumenwiese, die vom Rasenmähen ausgenommen ist (z. Bsp. blühende Gräser, Wiesenschaumkraut, Löwenzahn, Wegerich, Habichtskräuter, Hahnenfuß, Gänseblümchen, Schlüsselblumen, etc.)
    Ja, fast alles.
    Waldmeister und Bärlauch blühen auch – im Frühjahr. Beide haben jetzt etwa 4 qm Fläche eingenommen.

    Eingewandert (!?!) ist auch eine Tollkirsche mit schöner Blüte im Frühjahr und ebenso interessanter Frucht im Herbst.
    Ebenso der Zwiebelzahnwurz der sich prächtig vermehrt.
  • Vorhandensein von Blühflächen (mehrjährige Blühmischungen heimischer Arten)
    In 2020 angelegt.
  • Trockensteinmauern oder Steinhaufen in Kombination mit sandigen, grabbaren Bodenstellen für Reptilien
    Trockensteinmauern als Stützmauern angelegt. Hohlräume zwischen und hinter den Steinen.  Zauneidechsen jedes Jahr. Feuersalamander leider seit 2 Jahren nicht mehr. Trockenmauern und ein Steinhaufen in unmittelbarer Nähe zum Gartenteich.
  • Wilde Ecken mit Brennnesselbeständen oder anderen Wildpflanzenarten (z. Bsp. Gundermann, Ehrenpreis, Knoblauchrauke, Rainfarn, Malve, Wegwarte, Klette, Diestel, Kamille, Storchschnabel, Wicke, Winde) für Schmetterlingsarten
    gibt es an verschiedenen Stellen. Auch Sal-Weide, angepflanzt für Schillerfalter hier selten aber schon gesehen.
  • Insektennisthilfen („Insektenhotels“), Ohrwurmverstecke gibt es in Blumentöpfen, ausgestopft mit Holzwolle, auch in Rosenkugeln.
  • Nistmöglichkeiten entweder in Hecken, Rankpflanzen und Bäumen oder in Form von Kunstnestern
    7 Kunstnester (5 Höhle und 2 Halbhöhle)
  • Fruchttragende Gehölze als Futterquelle für Vogelarten
    Eberesche, Mispel, Kirsche
  • Nusssträucher oder- bäume als Nahrungsquelle für Nagetiere
    Haselnusssträucher
  • Quartiere für Fledermäuse (durch alte Gebäudesubstanz oder Kunstquartiere)

Fledermäuse (Zwergfledermaus) gibt es nachts über dem Garten und über dem Gartenteich. Neuerdings auch tagsüber.
Kunstquartiere gibt es noch nicht.

  • gepflasterte Flächen mit weiten Fugenabständen
  • Überwinterungshilfen für (Igel oder Amphibien)
    Igel überwintern unter dem Gartenhaus und unter dem Brennholzschuppen (auch schon ‚Kinderstube‘ gewesen).
    Blindschleichen überwintern im mit Laub gefüllten Thermo-Komposter.
  • Wenige bis keine Wanderhindernisse in Form von Gartenzäunen (Bodenabstand u. ä. beachtet)
    Holzzaun wie vor 30 Jahren im Bebauungsplan gefordert. Inzwischen marode.
    Igel kommen nachts durch den Zaun, auch Steinmarder, Mauswiesel. Hermelin kürzlich hier am Gartenteich gesehen und leider auch Waschbären – wie eine Wildkamera zeigte.

Foto: Ernst Döpfer

Tag des Baumes am 25. April

ND 40, Stieleiche am Hungersberg in Frankenbach, ND seit 1953

Der amerikanische Politiker Julius Sterling Morton initiierte 1872 den Tag des Baumes = arbor day. Schon 1 Jahr später wurden in Nebraska 1 Million Bäume gepflanzt. Der Tag des Baumes wird jedes Jahr im April mit Feierstunden begangen (offenbar nur in den USA?) und soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten. 1951 beschlossen die Vereinten Nationen, den Tag des Baumes zu veranstalten. Der deutsche „Tag des Baumes“ wurde erstmals am 25. April 1952 begangen. Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesminister Robert Lehr, pflanzten im Bonner Hofgarten einen Ahorn.*) In Deutschland wirbt der Naturschutzbund Deutschland am Tag des Waldes für seine Aktion „Wald-Pate“, um die Urwälder bzw. urwaldnahen Relikte in Deutschland zu schützen.
Da ich nicht über eine Pflanzaktion berichten wollte, kam mir die Idee, über einige Naturdenkmäler zu schreiben. Die Liste der Naturdenkmäler des Kreises Gießen beinhaltet vor allem Linden und Eichen, vereinzelt eine Buche, einen Birnbaum und einen Steinbruch. Die Wikipedia-Liste verzeichnet 9 NDe in Biebertal. Nach ihr haben wir uns gerichtet. Naturdenkmale_im_Landkreis_Gießen

Wir fahren nach Frankenbach. Drei Bäume stehen auf dem Plan. Am ersten Ziel, dem Bürgerhaus, suchen wir lange vergeblich. Und irgendwann meinen wir „den Baum gibt es wohl nicht mehr“. So sieht es dort aus, wo die 1980 zum ND erklärte Eiche stehen soll.

ND Nr. 41, rechts angeschnitten das Bürgerhaus in Frankenbach

Aber die nächste Station in der Gemarkung bescherte uns am Hungersberg diese wunderschöne Eiche wie sie im ersten Foto zu sehen ist.

Die Eiche wurde 1953 zum ND erklärt. Da ist Barttragen erlaubt
Bitte Platz nehmen! Ganz in der Nähe der Eiche „liegt“ diese schöne Bank, die mal ein Baumstamm war.

Zum Schluss ging es zur Sommerlinde an der Kirche. Auch sie wurde bereits 1953 zum Naturdenkmal erklärt. Sie hat wohl ein bewegtes und nicht immer angenehmes Leben hinter sich.

Hier wurde schon viel gesägt, nicht immer sachgerecht
Es fehlt ein ganzer Stamm, das hat Folgen

Die Linde wurde mehrfach mit Beton stabilisiert, innen sogar mit Metallstreben verstärkt. Interessant ist, dass sich innen wieder neue Stämme gebildet haben. Damit schafft sich der Baum neue Rinden, mit denen er Nährstoffe transportieren kann.

Biebertal kann sich durchaus sehen lassen

Falls Sie mal wieder nach Bonn kommen, so fotografieren Sie bitte diesen Ahorn. 2016 heißt es zwar “ erfreut sich bester Gesundheit“, aber ich habe kein einziges Foto davon gefunden.

Fotos 1. Winfried Senger, übrige Eveline Renell

Der Wald im April

Kiefern und Fichten (Wald rechts vom Friedhof Bieber)

Am sonnigen Waldrand blühen die Schlehen. Das Foto zeigt eine schöne Stufung von Bäumen – Sträuchern und Kräutern in der Wiese. Dabei sind bisher nur die Gräser grün. Die höheren Stauden zeigen sich noch vertrocknet vom Vorjahr. Aber darunter steht der Neuaustrieb auch im Schutz vor Spätfrösten.

Der Wald ist noch unbelaubt. Lediglich zwei Spitzahorne blühen
(zwei hellgrüne Flecken im Hintergrund).
Laubmischwald in Bieber an der Straße nach Fellingshausen

Während oben alles noch kahl ist, zeigen die kleinen Sträucher die ersten Blätter. Aber am Waldboden grünt und blüht es, denn es kommt genügend Licht dahin. Die Frühblüher des Laubmischwaldes müssen sich beeilen. Sie müssen ihre Samenbildung abgeschlossen haben, wenn die Bäume mit ihrem Laub den Boden arg verdunkeln. Sicherheitshalber haben die meisten von ihnen dicke Speicherwurzeln verschiedenster Art, mit denen sie sich auch vermehren können.

Eine vorwitzige Vogelkirsche
Die Traubenkirsche mit Knospen

Was auf dem dritten Foto so grünt, sind Traubenkirschen (Prunus padus), schon mit Knospen. Die Blüten werden intensiv von Bienen, Hummeln und Zweiflüglern beflogen und bestäubt. Die Traubenkirsche ist von beachtlichem Wert für die Bienen im Frühjahr. Der Duft der Traubenkirsche lockt viele Insekten an. Für Honigbienen sind Traubenkirschen vor allem in klimatisch günstigen Gebieten lohnend (Schaper 1998). Der Baum hat eine schmale Form und wird bis zu 10m hoch, selten auch bis 15m. Er wäre auch etwas für den hinteren Gartenteil, weil er nicht so gut riecht..

Schaut man näher auf die niedrigen krautigen Pflanzen, so entdeckt man noch weitere Blüten.

Aronstab (Arum maculatum)
Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
mit grünen Blütchen (adoxa= unscheinbar)

Zweimal Buschwindröschen (Anemone nemorosa). „Ganz in weiß“ ist zwar normal, gelegentlich kommen aber auch sehr intensiv gefärbte Blüten vor. Ein Muss für die Kultur: Falllaub liegen lassen. Im Frühling überall:
Das Scharbockskraut ( Ranunculus ficaria). Auch bei ihm gibt es etliche schöne Sorten.

Ungewöhnliche Grabbepflanzung (gibt es 2mal)
Fast alle Fotos wurden vom Friedhof Bieber aus gemacht.

Fotos: Eveline Renell, 6. April 2022


Kahlschlag – und nun?

google maps 2022, Aufnahme wohl Sommer 21

Wir wurden von der Abholzung eines kompletten Wäldchens in Frankenbach (In der Nähe der alten Ziegelei) informiert und wollten uns selber einen Eindruck davon verschaffen. Das ehemalige Wäldchen liegt am Gladenbacher Weg. Die Fläche ist 25-30m breit und etwa 180m lang. An der Nordseite liegen Stapel mit altem und frisch geschlagenen Fichtenstämmen. Auf der Luftaufnahme von google maps (vermutlich Sommer 2021) stehen die Bäume noch. Es handelte sich vor allem um Rotfichten. Das Holz ist bereits von Borkenkäfern befallen, aber unseres Erachtens noch vermarktbar, durch die vielen Einschläge zur Zeit jedoch schlecht abzusetzen.

Wald und Forst, ein zweischneidiges Schwert. Die Aufforstung mit Fichten vor 200 Jahren hat vermutlich viele Waldflächen gerettet. Aber damals war es kälter und regnerischer als heute. Ich schreibe ja nichts Neues, dass die Fichtenmonokulturen heute fehl am Platze sind. In den Forstämtern wird das Schadholz, insbesondere das mit Borkenkäferbefall, möglichst schnell aus dem Wald geräumt.

Typische Fraßspuren im Holz, erste Sämlinge dazwischen
Moosbewuchs kühlt und speichert Wasser
Foto vom 10. März 22. Die Sämlinge entpuppen sich als Klettenlabkraut (Galium aparine), einer vielseitigen Heilpflanze
.kostbarenatur.net/Anwendung und Inhaltsstoffe von Klettenlabkraut

Es besteht auch die Absicht, die Flächen schnell wieder aufzuforsten, das ist jedoch sehr teuer. (ich finde Zahlen zwischen 5000 bis 9000€ pro ha, hinzu kommen noch Pflegekosten in den Folgejahren). Pierre Ibisch von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde/Brandenburg sagt: Durch großflächiges Ausräumen verschlimmert sich die prekäre Lage des Waldes nur noch mehr, Geräumte Flächen erwärmen sich viel schneller und trocknen stärker aus“, argumentiert der Waldökologe. In Zeiten des Klimawandels müsse das oberste Gebot jedoch lauten, die Wälder möglichst kühl zu halten. Das gelinge beispielsweise, indem Totholz liegen bleibe, erläutert Ibisch. Verrottendes Holz baue Humus auf, wodurch sich die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und damit auch das Selbstkühlungsvermögen des Waldes erhöhe: „Jedes Grad, um das die Temperatur sinkt, bremst die Verdunstung.“


Viel mehr Informationen zum Wald gibt es unter: .nabu.de/waldbewirtschaftung

Links Rotbuche, dahinter und rechts Holunder
Holz- und Nadelmull

Wir haben die kleine Fläche genauer unter die Lupe genommen. Im Foto sind eine junge Buche und Holundersträucher zu sehen. Daneben fand ich eine Hundsrose, außerdem Keimlinge irgendwelcher Kräuter, die ich noch nicht bestimmen kann. Die Holunder wachsen schnell, die ersten könnten bereits in diesem Frühsommer blühen. Die Buche wird sich schwer tun, Buchen mögen in ihrer Jugend nämlich den Schatten älterer Bäume. Gut ist es, den Mull und das Kleinholz liegen zu lassen, da es den Boden beschattet und verbessert. Mull ist die – aus Sicht der Pflanzenernährung – günstigste Humusform. Als leicht abbaubarer Vegetationsrückstand bietet er günstige Lebensbedingungen für Bodentiere, Pflanzen und Pilze (das Edaphon). Man bezeichnet ihn als biotisch aktiv, weil er einer vielfältigen Bodenfauna und Bodenflora Nahrung und Lebensraum bietet.

Bodenschutz
Frische Fichtenstämme

Jede Veränderung bietet auch neue Chancen. ich bin gespannt, was sich im Laufe des Sommers an blühenden Kräutern und ersten Strauch- und Baumsämlingen auf der Fläche einstellen wird. Auch wenn die Fichtenstämme nicht verkauft werden können*1), so werden sich darin etliche Tiere ansiedeln. Ein Insekt, das Totholz nur im ersten Jahr besiedelt, ist die schöne blauschwarze Holzbiene. Vielleicht findet sie mal jemand im Sommer.

*1) Warum eigentlich dann nicht als Brennholz im Dorf verkaufen?
Ahorn, Birke, Platane und Ulme haben einen Brennwert von 1.900. Unter den Nadelhölzern liefern Lärche, Kiefer und Douglasie mit 1.700 Kilowattstunden am meisten Wärmeenergie. Erle, Linde und Fichte verbrennen mit 1.500 Kilowatt pro Raummeter. Tanne, Weide und Pappel belegen mit 1.400 Kilowatt die unteren Plätze.
Mein schöner Garten.de/Brennholz-Brennwerte